Adidas: Starke Nike-Zahlen beflügeln auch die Konkurrenz ++ Deutsche Post: Fedex-Zahlen ziehen Aktie runter ++ Hornbach: Starker Ausblick kommt gut an

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Der Dax ist heute fast unverändert zum Vortageskurs in den Handel gestartet, nachdem sich im vorbörslichen Handel leichte Gewinne abgezeichnet hatten. Mit 15.590 Punkten notiert er zu Handelsbeginn 0,01 Prozent im Plus.

„Der Dax kann einem bisweilen wie ein Stehaufmännchen vorkommen“, kommentierten die Experten der Helaba. „Einerseits zeigt sich seit geraumer Zeit, dass der Spielraum auf der Oberseite ausgereizt zu sein scheint, andererseits werden zwischenzeitliche Rücksetzer zügig wieder aufgeholt“, hieß es in einem Kommentar der Landesbank. In diesem Modus bewegte er sich in den vergangenen Tagen zwischen 15.309 und 15.675 Punkten.

Der Leitindex folgt nun den US-Börsen eher mit gedrosseltem Tempo nach oben. An der Wall Street sind ihm die Technologie-Indizes der Nasdaq und nun auch der marktbreite S&P 500 mit neuen Höchstständen eine Nase voraus. Der Dax rückt seinem Rekord von 15.802 Punkten, der am Montag zwei Wochen alt wird, aber näher.

Anklang bei den Anlegern finden Fortschritte des US-Präsidenten Joe Biden im Ringen um billionenschwere Investitionen in die Infrastruktur, auch wenn trotz eines Deals eine Zustimmung im Kongress nicht gewiss ist. So verkündete der US-Präsident eine Einigung mit einer kleinen Gruppe von demokratischen und republikanischen Senatoren auf ein Paket für Investitionen in Straßen, Brücken, Verkehrs- und Energienetze.

Außerdem erhielten die US-Banken im Rahmen eines Stresstests positives Feedback: Die US-Notenbank hob die Einschränkungen von Aktienrückkäufen und Dividenden auf. Dies könnte am Freitag auch hierzulande bei den Sektorwerten gut ankommen. Für die Aktien der Deutschen Bank etwa ging es vorbörslich um 1,1 Prozent hoch.

Starke Nike-Zahlen pushen auch Adidas

Mit einem Anstieg um 2,2 Prozent sind vorbörslich aber vor allem die Adidas-Papiere einen Blick wert. Hier verwiesen Börsianer auf einen Kurssprung um 14 Prozent bei den Anteilen des Wettbewerbers Nike im nachbörslichen US-Handel. Der US-Sportartikel-Hersteller übertraf mit seinen Zahlen für das vergangene Quartal die Markterwartungen deutlich, aber auch die neue Jahresprognose überzeugte die Börsianer.

Der Umsatz war mit 12,34 Milliarden Dollar fast doppelt so hoch wir ein Jahr zuvor. Analysten hatten für das Ende Mai abgeschlossene vierte Geschäftsquartal eher mit Erlösen von rund elf Milliarden Dollar gerechnet. Unter dem Strich verdiente Nike 1,5 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 790 Millionen Dollar im Vorjahresquartal, wie der Adidas-Rivale nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn pro Aktie erreichte damit 93 US-Cent, während Analysten von rund 50 Cent ausgegangen waren.

Ein Haar in der Suppe wurde dennoch gefunden: Die Umsätze der Amerikaner in China. Sie waren weniger gut als gedacht, wofür vor allem die Reaktion der Chinesen auf Sanktionen im Zusammenhang mit der Region Xinjiang der Minderheit der Uiguren verantwortlich gemacht wurden. Analysten reagierten aber positiv – bei Puma stockten einige Experten ihre Kursziele auf und signalisieren noch deutliches Potenzial.

Deutsche Post von Fedex-Zahlen unter Druck gesetzt

Auf der Verliererseite steht dagegen vorbörslich die zuletzt rekordhohe Aktie der Deutschen Post, die auf der Plattform Tradegate um ein halbes Prozent fiel. Auch hier waren die Blicke auf einen US-Wettbewerber gerichtet: Fedex verfehlte mit seinem Ausblick die Erwartungen und so war die Aktie des Logistikers im nachbörslichen US-Handel mit mehr als vier Prozent unter Druck geraten.

Für die von Fedex vorgelegten Zahlen zum vierten Geschäftsquartal gab es zwar positives Feedback, als Belastung empfanden Händler aber den Ausblick auf das neue Geschäftsjahr. Ein Börsianer betonte, dieser verfehle die Erwartungen wegen höherer Lohnkosten und einer niedriger als gedachten Produktivität. Fedex selbst schränkte bei seinen Prognosen außerdem ein, dass anstehende bilanzielle Anpassungen an den Pensionsplänen weiterhin nicht genau beziffert werden können.

Hornbach punktet mit starkem Ausblick

Ach die Aktien von Hornbach könnten einen Blick wert sein. Die Papiere sind am Freitag vorbörslich vom Quartalsbericht angetrieben worden. Auf der Handelsplattform Tradegate rückten die Titel verglichen mit ihrem Xetra-Schlusskurs um 4,2 Prozent vor. In ersten Reaktionen hieß es am Markt, dass vor allem der Ausblick der Baumarkt-Holding bei den Anlegern gut ankommt. Einem Händler zufolge überzeugte aber auch ein besser als erwartetes Zahlenwerk zum ersten Geschäftsquartal. Für die ebenfalls börsennotierte Aktie der Tochter Hornbach Baumarkt ging es vorbörslich sogar um fast sechs Prozent hoch.

Beflügelt von einer anhaltend hohen Nachfrage stieg der Quartalserlös konzernweit um 6,4 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro. Der Konzern äußerte sich auf dieser Basis für das laufende Geschäftsjahr etwas optimistischer. So rechnet der Vorstand nun mit einem leichten Erlösplus, nachdem er bislang von einem Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau ausgegangen war. Das operative Ergebnisziel (bereinigtes Ebit) wurde nun etwas präziser formuliert, es soll zwischen 290 und 326 Millionen Euro liegen.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com

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