Dax: Leitindex bricht grüne Serie ab – Fresenius und FMC heute unbeliebt – Adidas gesucht

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Nach drei Tagen mit grünen Vorzeichen geht der deutsche Leitindex heute wieder etwas tiefer aus dem Markt.  Gemischt ausgefallene Ifo-Daten zur Wirtschaftsstimmung in Deutschland halfen dem Dax nicht auf die Sprünge, verschlimmerten die Lage aber auch nicht merklich. In die Rekordjagd der Wall Street will der Dax aber immer noch nicht einsteigen. Der MDax machte es da deutlich besser.

Der Leitindex rutschte nach anfänglich moderaten Gewinnen leicht in die Verlustzone und gab am Ende um 0,28 Prozent auf 15 860,66 Punkte nach. Damit bleibt das Börsenbarometer aber auf Tuchfühlung zum Rekordhoch von Mitte August bei 16 030 Zählern. Der MDax <DE0008467416>, der Index der mittelgroßen Werte, war unterdessen im Handelsverlauf erneut auf einen Höchstwert geklettert und schloss 0,07 Prozent im Minus bei 36 115,59 Punkten.

Weiterhin herrschten Sorgen über eine mögliche vierte Corona-Welle und auch über Lieferkettenprobleme, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Eine Eintrübung der Stimmung unter den Unternehmen habe sich daher bereits angedeutet. „Erfreulich ist dagegen die nochmalige Verbesserung der Lageeinschätzung.“ Das weiter hohe Niveau des Ifo-Index sei zudem ein Hinweis, dass „das übergeordnete Erholungsszenario der deutschen Wirtschaft intakt ist“.

Ähnlich kommentierten Experten der Landesbank Baden-Württemberg. Sie erwarten, dass die deutsche Wirtschaft im Sommer ihr Wachstumstempo steigern kann. Anhaltende Lieferengpässe in der Industrie und die Sorge vor neuen Corona-Einschränkungen im Herbst jedoch führten zu erhöhter Unsicherheit und Vorsicht mit Blick auf das Schlussquartal.

Gefragt waren im Dax die Aktien der Sportartikelhersteller Adidas <DE000A1EWWW0> mit plus 0,6 Prozent und Puma <DE0006969603>, die um 1,0 Prozent stiegen. Die Deutsche Bank hatte zuvor ihre Einschätzung zu den beiden Werten geändert und empfiehlt sie nun zum Kauf. Analyst Adam Cochrane riet in einer Branchenstudie zu Papieren von Unternehmen aus der Bekleidungsbranche, die sich an die veränderten Einstellungen der Kunden anpassten. So bevorzugt der Experte den Online-Absatz im Vergleich zu traditionellen Vertriebswegen.

Am Dax-Ende weiteten die Aktien des Medizinkonzerns und Krankenhausbetreibers Fresenius SE <DE0005785604> sowie die Papiere der Dialysetochter Fresenius Medical Care <DE0005785802> ihre jeweiligen Vortagesverluste deutlich aus und fielen um 2,0 beziehungsweise 1,7 Prozent.

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Die Anteilsscheine von Aroundtown <LU1673108939> sackten nach der Vorlage von Halbjahreszahlen um mehr als sechs Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im MDax. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist bekam weiter die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren. Der Betriebsgewinn war im Jahresvergleich in den ersten sechs Monaten um rund ein Viertel zurückgegangen und verfehlte Analysten zufolge die Markterwartung.

Aroundtown: Zahlen kommen nicht gut an – Aktie unter Druck

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> bewegte sich mit plus 0,07 Prozent auf 4181,12 Punkte kaum vom Fleck. Der Londoner FTSE 100 <GB0001383545> und der Pariser Cac 40 <FR0003500008> legten jeweils moderat zu. An der Wall Street notierte der Dow Jones Industrial <US2605661048> zum Börsenschluss in Europa 0,3 Prozent im Plus.

Der Kurs des Euro <EU0009652759> fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1736 (Dienstag: 1,1740) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8521 (0,8518) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,53 Prozent am Vortag auf minus 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> fiel um 0,13 Prozent auf 146,11 Punkte. Der Bund-Future <DE0009652644> sank um 0,43 Prozent auf 175,99 Punkte./la/jha/

— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —

Foto: H-AB / shutterstock.com

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