Lufthansa: Kapitalerhöhung findet positives Echo – Bankhaus Metzler stuft hoch – große Hürde auf dem Weg zur Normalität überwunden

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Die von der Lufthansa beschlossene Kapitalerhöhung hat am Markt ein positives Echo gefunden. So sieht nun unter anderem auch das Bankhaus Metzler für Anleger wieder größere Chancen. Nach der Kapitalerhöhung drehe sich das Risikoprofil wieder zur positiven Seite, schrieb Analyst Guido Hoymann in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Er stufte das Papier von „Sell“ auf „Hold“ hoch, sein Kursziel steigt von 7,20 auf 8,40 Euro.

Mit der von einem Syndikat aus 14 Banken vollständig gezeichneten Kapitalmaßnahme und der damit verbundenen Rückzahlung von Staatshilfen habe die Airline eine der größten Hürden zurück zur Normalität aus dem Weg geräumt, schrieb der Experte. Hinzu kämen noch einige weitere Pluspunkte.

So könnte mit der sich normalisierenden Corona-Situation auch die Zahl der Passagiere im nächsten Jahr wieder deutlich steigen. Hoymann hält hier einen Zuwachs von 80 Prozent für möglich, womit 75 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht würden. Zusammen mit den bereits eingeleiteten Kostensenkungen werde daher eine attraktive Gewinnerholung wahrscheinlich.

Auch sollte das Unternehmen mit knapp acht Milliarden Euro (pro forma) an Liquidität in der Lage sein, mögliche Verzögerungen bei der weiteren Markterholung gut zu überbrücken. Letztlich würden in den Jahren 2022 und 2023 jeweils weniger als eine Milliarde Euro an Schulden fällig.

Positiv stimmt Hoymann zudem die anstehende Öffnung des US-Marktes für geimpfte EU-Bürger, da es sich um einen der profitabelsten Märkte der Lufthansa handele. Im Frachtgeschäft, das von einer geringeren Anzahl von Flugbewegungen und weniger Ladekapazitäten profitiere, dürfte der Konzern ohnehin noch eine ganze Weile „ausgezeichnete“ Gewinne erwirtschaften.

Zu den Wermutstropfen zählt der Experte hingegen die noch immer relativ schwache Eigenkapitalquote der Fluggesellschaft. Zudem sei die Lufthansa weniger stark im Freizeitsegment engagiert, das sich wohl als Erstes erholen werde. Dabei sei auch eine deutliche Verbesserung der Preisgestaltung zunächst nicht zu erwarten, da die Reduzierung der Flotte um geschätzte zehn Prozent den Rückstand der Passagierzahlen in den Jahren 2022 und 2023 – im Vergleich zu 2019 – wohl nicht werde ausgleichen können.

Eingestuft mit „Hold“ erwartet das Bankhaus Metzler, dass sich der Aktienkurs des Unternehmens in den nächsten 12 Monaten weitgehend stabil halten wird.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Tupungato/shutterstock.com

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