Gazprom & Nord Stream 2: Am längeren Hebel

The Motley Fool · Uhr

Bei Gazprom (WKN: 903276) und Nord Stream gibt es viele teilweise nicht einmal verknüpfte Dinge, die wir derzeit berücksichtigen können. Im Moment spielen beispielsweise eine höhere Nachfrage und das Bedürfnis nach mehr Erdgas eine zentrale Rolle. Es scheint, als gehe es irgendwo doch um die Energiesicherheit Europas, die jetzt kurzfristig sicherzustellen ist.

Aber es gibt auch Baustellen. Die Zertifizierung beispielsweise, die noch bei der Bundesnetzagentur anhängig ist. Und möglicherweise noch Wochen und Monate benötigt. Immerhin: Der eigentlich angedachte Starttermin für Erdgaslieferungen im Oktober konnte mit Blick auf den Kalender nicht gehalten werden.

Grundsätzlich scheint sich bei Gazprom und Nord Stream 2 auch die Frage abzuzeichnen, ob Russland die Kontrolle über Erdgaslieferungen nutzt. Freundschaftsdienste schienen zuletzt nicht Teil der russischen Diskussion zu sein. Vielleicht zeigt das, wer am längeren Hebel sitzt.

Gazprom & Nord Stream 2: Russland am längeren Hebel?

Ein Szenario, das jetzt auch der Präsident des Industrieverbands BDI sieht. Sollte Russland seiner Ansicht nach Mehrlieferungen an die Bedingung der Betriebserlaubnis von Nord Stream 2 verknüpfen, so könne man das zwar ablehnen. Immerhin: Hier ist eine zumindest freie Entscheidung möglich. Die Konsequenzen könnten jedoch zeigen, dass Russland faktisch doch am längeren Hebel sitzt.

Im Endeffekt gibt es zwar ein Netz von möglichen Zulieferern. Die USA würden jedoch derzeit mit China einen konstanten, zahlungswilligen Abnehmer für ihr Erdgas besitzen. Es sei daher eine Illusion, dass man von den USA Erdgas zu so günstigen Konditionen wie von Russland bekommen könnte.

Was bezweckt der Präsident des Industrieverbands BDI mit diesen Äußerungen in Bezug auf Gazprom und Nord Stream 2? Auch das ist eine gute Frage. Möglicherweise eine sachliche und sachdienliche Diskussion rund um das Thema. Insbesondere hochrangige Politiker hatten sich zuletzt dazu geäußert, dass man der EU-Pipeline bei der aktuellen Ausgangslage mit Russland besser keine Betriebserlaubnis erteilen solle. Man solle sich nicht erpressen lassen. Möglicherweise ist frieren ja eine „grünere“ politische Alternative.

Machtkampf? Wirtschaftliche Interessen

Gazprom und Nord Stream 2 ist als wirtschaftliches Projekt bezeichnet worden. Natürlich sind wirtschaftspolitische Interessen mit der Pipeline verknüpft. Öl- und Erdgas sind in diesen Tagen ein begehrtes Gut. Das führt quasi unweigerlich dazu, dass die Exportnationen am längeren Hebel sitzen.

Im Endeffekt kann man sich darüber beschweren. Aber die Ausgangslage ist derzeit, wie sie ist. Im Nachhinein Gazprom und Nord Stream 2 an den Pranger zu stellen und zu einem Politikum zu deklarieren, scheint jedenfalls nicht Sinn der Sache. Vor allem, wenn man keine Alternativen besitzt. Insofern können wir dem besagten Präsidenten recht geben: Russland sitzt am längeren, jedoch eher wirtschaftlichen Hebel an dieser Stelle.

Der Artikel Gazprom & Nord Stream 2: Am längeren Hebel ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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