Analyse: Die Lage bei Curevac hellt sich wieder auf – Zeit wieder einzusteigen?

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In etwas mehr als einer Woche hat die Aktie der Tübinger Biotech-Schmiede etwas mehr als 20 Prozent gewonnen. Es sieht danach aus, als ob die Aktie ihren Abwärtstrend stoppen könnte. Donnerstag nach Börsenschluss hat Curevac seine Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Zuvor gab es noch frische Daten zum Impfstoff der zweiten Generation. Reicht das Doppelpack wieder für einen Einstieg?

Umsatz deutlich gesteigert

Das dritte Quartal von Curevac zeigt Licht und Schatten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte die Tübinger die Erlöse um 463 Prozent auf 29,3 Millionen Euro steigern. Was sich im Quartal super anhört trübt sich auf Sicht von 9 Monaten allerdings kann schnell wieder ein. Ohne den großen Sprung im dritten Quartal sähe es nicht so gut bei Curevac aus. Von Januar bis September legte der Umsatz nämlich nur um 444 Prozent zu. Der Anstieg sei hauptsächlich auf höhere Umsätze aus den Kooperationen mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline zurückzuführen, führten die Mainzer aus

Verlust legt auch kräftig zu

Die deutliche Umsatzsteigerung im dritten Quartal wird schnell relativiert, wenn Anleger einen Blick auf das Ergebnis unterm Strich werfen. Dies ist deutlich rot. Der Betriebsverlust erhöhte sich von 36,7 Millionen Euro auf 143,1 Millionen Euro zu. Curevac begründet den Sprung hauptsächlich mit höheren Forschungs- und Entwicklungskosten für CVnCoV, den Covid-19-Impfstoffkandidaten der ersten Generation. Der ist ja bekanntlich wegen seiner deutlich geringeren Wirksamkeit gegenüber der Konkurrenz in der Tonne gelandet.

Wie sieht es mit der 2.Generation aus?

Reicht das wieder für einen Einstieg?

Es bleibt festzuhalten, dass Curevac nach dem Flopp mit dem Impfstoff der ersten Generation jetzt einiges besser macht. Mi GSK haben sich die Tübinger sich einen erfahrenen Produzenten von Impfstoffen an die Seite geholt. Die ersten Ergebniss der Studien zum neuen Vakzin hören sich auch nicht schlecht an. Jetzt kommt allerdings das Aber: Das Vakzin der zweiten Generation muss sich erst noch in der klinischen Erprobung am Menschen beweisen. Genau hier war der Haken beim Impfstoff der ersten Generation. Die Wirksamkeit war nicht ausreichend genug, um ihn auf den Weg zu bringen. Es wird noch eine Zeit dauern, bis Curevac weiß, ob der Impfstoff der zweiten Generation eine bessere Wirksamkeit zeigt. Dieses Risiko müssen Anleger tragen, wenn sie sich für einen Einstieg bei Curevac entscheiden.

Was mit dem Kurs passiert, wenn die Wirksamkeit nicht hoch genug ist, können Anleger problemlos im Kurs ablesen. Aktuell hält sich die Lage bei Curevac wieder etwas auf. Allerdings ist das Chance-Risiko-Verhältnis für uns noch nicht so gut, dass sich der Aufbau einer ersten Position wirklich lohnt. Aktuell bleibt das Papier nur etwas für hartgesottene Zocker, die sich des Risikos, dass sie eingehen, bewusst sind.

Von Markus Weingran

Foto: Homepage Curevac

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