Omikron-Variante: Lieferketten erneut in Gefahr – Wirtschaft warnt vor irreparablen Schäden

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Die Lieferprobleme im deutschen Einzelhandel haben sich vor Weihnachten noch einmal verschärft. In der monatlichen Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts klagen mittlerweile 81,6 Prozent, dass bestellte Ware nicht geliefert wurde. Das sind mehr als vier von fünf Einzelhändlern. Im November waren es noch unter achtzig Prozent gewesen. Im Dezember klagten nun in sechs der neun abgefragten Fachhandelszweige sogar neunzig Prozent und mehr über ausgebliebene Lieferungen, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut am Mittwoch mitteilte.

Im Einzelnen betrifft das Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Baumärkte, Fahrräder, Möbel und den Autohandel. Umfrageleiter Klaus Wohlrabe sprach von einer doppelten Belastung des Einzelhandels. „Händler können nicht alle Produkte anbieten. Und Kunden sind angesichts der hohen Inzidenzen zurückhaltend beim Einkaufen.“

Die Einzelhandelsumfrage mit einer vierstelligen Zahl teilnehmender Firmen ist Teil der monatlichen Ifo-Konjunkturumfrage in der deutschen Wirtschaft.

Industrie sorgt sich um internationalen Warenaustausch

Angesichts der Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron sorgt sich die deutsche Industrie auch um den internationalen Warenaustausch. Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte am Mittwoch in Berlin: „Den Unternehmen bereitet Sorge, dass die sich verschärfende Corona-Lage erneut zu Einschränkungen in der internationalen Logistik und den grenzüberschreitenden Lieferketten führen könnte.“ Die Bundesregierung müsse dafür einstehen, dass der internationale Warenaustausch mit EU-Risikogebieten und wichtigen internationalen Handelspartnern intakt bleibe. Die EU sollte die Grenzen im Binnenmarkt offen halten.

Russwurm sagte weiter, Bund und Länder müssten die kommenden Wochen mit gezielten Eindämmungsmaßnahmen nutzen, um lang anhaltende und irreparable Schäden für Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland zu vermeiden. Bund und Länder hatten am Dienstag Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens beschlossen. Sie sollen aber erst nach Weihnachten gelten.

Die Wirtschaft sehe eine allgemeine Impfpflicht weiterhin als Ultima Ratio zur Pandemiebekämpfung an, so Russwurm. „Ziel muss sein, durch eine hohe Impfquote weiteren Corona-Wellen bestmöglich vorzubeugen. In der Zwischenzeit darf eine kleine Gruppe von Impfverweigerern nicht eine Gesellschaft mit mehrheitlich Geimpften lähmen. Es gilt, weitere unnötige Schäden und Opfer zu vermeiden.“

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Travel mania / Shutterstock.com

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