Türkei: Schwache Lira sorgt weiterhin für hohe Inflation – Anstieg um fast 49 Prozent
Wer nicht hören will, muss fühlen. Die Inflationsrate in der Türkei schießt weiter in die Höhe. Ein wesentlicher Grund dafür ist laut Experten die lockere Geldpolitik der türkischen Notenbank. Die würde ja vielleicht gerne die Zinsen anziehen, hat aber mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan einen erklärten Gegner von hohen Zinsen. Der hält eben nichts davon auf die Ökonomen zu hören, die Zinserhöhung als Mittel gegen eine hohe Inflation empfehlen. Somit ist die türkische Inflationsrate im Januar auf dem Weg zu Mond.
Fast + 49 Prozent im Januar
Die Verbraucherpreise seien im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 48,7 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikamt am Donnerstag in Ankara mit. Im Vormonat hatte der Anstieg 36 Prozent betragen. Analysten hatten für Januar mit einer Rate von im Schnitt 46,7 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise ebenfalls stark um 11,1 Prozent.
Wenigstens Lira findet halt
Die hohe Teuerung ist vorwiegend Folge der schwachen Lira, da sie Einfuhren verteuert. Nach einem dramatischen Sinkflug 2021 ist der türkischen Regierung mittlerweile eine Stabilisierung der Landeswährung gelungen, indem sie für Verluste aus Währungsschwankungen unter bestimmten Bedingungen einspringt.
Redaktion onvista / dpa-AFX
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