Deutsche Bank: Investoren-Tag verdrängt einige Sorgen – Aktie dreht leicht ins Plus

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Die Aktien der Deutschen Bank haben eine schwierige Zeit hinter sich. Die Bankenbranche wurde in den vergangenen Wochen durch die Sanktionen gegen Russland als einer der größten Verlierer ausgemacht. Von Kursen über 14 Euro ging es wieder runter in den einstelligen Bereich und das obwohl die Deutsche Bank immer wieder betont hat, dass ihr Risiko in  Russland und der Ukraine überschaubar ist.

Heute gibt es zumindest einen kleinen Lichtblick für die Anleger. In einem schwachen Marktumfeld kann sich die Aktie von einem deutlichen Minus von rund 6 Prozent erholen und sich leicht ins Plus schleppen. Der neue Kurs der EZB und eine Investorenveranstaltung des Finanzinstituts lassen die Anleger wieder zuversichtlicher werden.

Finanzvorstand beruhigt noch einmal 

Die Deutsche Bank <DE0005140008> setzt sich trotz aktuell wachsender Unsicherheiten höhere Ziele für die nächsten Jahre. „Alle unsere Geschäftsbereiche sind gut ins Jahr gestartet“, sagte Finanzvorstand James von Moltke anlässlich einer Investorenveranstaltung am Donnerstag in Frankfurt. „Der Krieg in der Ukraine führt zu Unsicherheiten an den Märkten. Unser Engagement in Russland ist aber begrenzt, und wir haben die Risiken unter Kontrolle.“

Ehrgeiziger Ausblick kommt gut an 

In den nächsten Jahren will Deutschlands größtes Geldhaus seine gesamten Einnahmen jährlich im Schnitt um 3,5 bis 4,5 Prozent steigern und so bis 2025 Erträge in einer Höhe von rund 30 Milliarden Euro erreichen. Für einen Euro Ertrag will die Deutsche Bank künftig weniger als 62,5 Cent aufwenden. Im vergangenen Jahr lag diese Aufwand-Ertrag-Relation auch wegen hoher Kosten für den Konzernumbau bei 84,6 Prozent.

Investoren und Aktionäre sollen von dem Aufwärtstrend profitieren: Künftig strebt der Vorstand eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von mehr als zehn Prozent nach Steuern an. Im laufenden Jahr will die Bank einen Wert von acht Prozent erreichen, was Analysten für ambitioniert halten. 2021 waren es gerade einmal 3,8 Prozent.

Prognose wird noch ein Stück besser

Um ihr Ziel in diesem Jahr zu erreichen, will der Vorstand auch die Einnahmen der Bank stärker nach oben treiben. Die Erträge sollen von 25,4 Milliarden im Vorjahr jetzt auf 26 bis 27 Milliarden Euro klettern. Bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen Ende Januar hatte das Management eine Steigerung auf 25,5 bis 26 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

„Mit unserer weiterentwickelten Strategie schalten wir nun auf nachhaltiges Wachstum und höhere Kapitalausschüttungen an unsere Aktionäre um“, sagte Konzernchef Christian Sewing. Ab 2025 will die Bank insgesamt jeweils 50 Prozent des den Aktionären zuzurechnenden Nachsteuergewinns ausschütten. Bei erfolgreicher Umsetzung würde es die Strategie nach Angaben der Bank ermöglichen, für die Jahre 2021 bis 2025 rund 8 Milliarden Euro an die Aktionäre auszuschütten und „substanziell in die vier Geschäftsbereiche der Bank zu investieren“.

Der seit April 2018 amtierende Konzernchef Sewing hatte dem Institut im Juli 2019 eine grundlegende Neuaufstellung verordnet, inklusive des Abbaus Tausender Stellen. Das Investmentbanking wurde gestutzt, aus dem weltweiten Aktienhandel zog sich der Dax-Konzern <DE0008469008> ganz zurück.

Im vergangenen Jahr erzielte die Deutsche Bank das beste Jahresergebnis seit 2011. Nach Steuern standen 2,5 Milliarden Euro in der Bilanz und damit mehr als viermal so viel wie im ersten Jahr der Pandemie. Nach Abzug von Zinszahlungen an die Inhaber eigenkapitalähnlicher Anleihen verblieben im Geschäftsjahr 2021 gut 1,9 Milliarden Euro.

Neue Chance für Anleger 

Für unseren Redaktionsleiter Markus Weingran ist die Aktie der Deutschen Bank weiterhin ein Gelegenheit für langfristig orientierte Anleger. Das Finanzinstitut hat heute auch Zahlen zu seinen Risiken in Russland und der Ukraine veröffentlicht, um noch einmal zu unterstreichen, dass ihr Risiko „sehr begrenzt und größtenteils abgesichert“ ist. Auch den langfristige Ausblick findet Weingran überzeugend. Daher würde er bei Kursen unter 10 Euro immer bei der Deutschen Bank zugreifen.

Die Aktie befindet sich auch in seinem Musterdepot. Wenn Sie bei dem Papier der Deutschen Bank auf dem laufenden bleiben wollen, dann schauen Sie doch regelmäßig in sein You-Tube-Format onvista Mahlzeit. Dort gibt es immer wieder interessante  Investmenttipps. Heute hat er sich zum Beispiel angeschaut, welche Werte im Bereich Flüssiggas interessant sind. 

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Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: 360b / Shutterstock.com

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