onvista-Börsenfuchs: Frauen schlagen die Männer – und den Dax

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Hallo Leute! Nicht zum ersten Mal wird jetzt durch eine Umfragen bestätigt, dass Anlegerinnen an der Börse erfolgreicher sind als die Männer. Beide haben im vergangenen Jahr deutlich mehr investiert als 2020. Aber Börse ist keine exklusive Angelegenheit des „starken“ Geschlechts (mehr), wie eine Untersuchung von ING Deutschland zeigt, denn Frauen konnten 2021 mit ihren Portfolios höhere Renditen erzielen als Männer: Mit 22,5 Prozent lag ihre durchschnittliche Rendite leicht über der von männlichen Depotinhabern, die im Durchschnitt 21,0 Prozent verzeichnen konnten. Unterschiede in den Depots von Frauen und Männern zeigten sich bei den Anlageklassen Aktien und Fonds. Während bei Männern der Aktienanteil durchschnittlich 61 Prozent ausmachte und der Fondsanteil 12 Prozent, waren es bei den Frauen 54 Prozent (Aktien) und 18 Prozent (Fonds). Der Anteil an ETFs war bei beiden Geschlechtern durchschnittlich ungefähr gleich hoch in den Depots: Männer 23 Prozent und Frauen 24 Prozent.

Und das finde ich besonders bemerkenswert: Die Rendite der Portfolios über alle Kundengruppen hinweg betrug mit durchschnittlich 21,4 Prozent 5,7 Prozentpunkte mehr als die Entwicklung des Dax (15,7 Prozent). Hey, ist das nicht erstaunlich? Das bestätigt doch meine wiederholte Empfehlung, sich als Privatanleger zu „Selbstentscheidern“ zu entwickeln. Das heißt doch nicht, Privatkunden sollten auf professionelle Information und Beratung verzichten. Aber als „Kümmerer“ kümmern sich Mann oder Frau letztendlich selbst um die Entscheidungen für die individuelle Anlagestrategie.

Aktien waren mit einem Anteil von 58 Prozent im Jahr 2021 der größte Baustein in den Kundenportfolios. Die Beliebtheit von ETFs hierzulande spiegelt sich auch in der Auswertung der ING Deutschland wider: Stellten sie 2020 mit 20 Prozent den zweitgrößten Posten in den Kundenportfolios dar, so konnten sie 2021 nochmals um 3 Prozentpunkte auf 23 Prozent zulegen. Ein voll positives Signal. Mein Vorschlag: Am besten gemeinsam (Frau & Mann) Strategie und Taktik diskutieren, dann ist der Anlageerfolg fast schon garantiert.

Dazu passen übrigens auch andere Studien: Parallel zum Vertrauensschwund in die gesetzliche Rente möchten die Bundesbürger in Zukunft selbst stärker in ihrer Alterssicherung initiativ werden. 31,9 Prozent planen, mehr in die betriebliche Altersvorsorge zu investieren (28,6 % in der Herbsterhebung 2021), bei der privaten Vorsorge trifft dies sogar auf 42,8 Prozent (39 % in der Herbsterhebung 2021) zu. Die Politik solle deshalb auch daran denken, in diesem Bereich mehr zu tun, zum Beispiel durch staatliche Förderung des langfristigen Aktiensparens. Dazu gibt es bisher nichts. Denn staatliche Förderung ist immer auch ein Stück weit Rendite und Inflationsausgleich. Das würde voraussichtlich viele Bundesbürger dazu motivieren, gerade jetzt mehr zu tun.

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