Markt Update: Dax geht etwas die Puste aus – Gewinnmitnahmen bei RWE – Öl deutlich gestiegen

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach dem klaren Plus zur Wochenmitte am Donnerstag behauptet. Der Dax
Marktkenner Andreas Lipkow von der Comdirect sprach von einem "Tag der Besinnung" nach der Euphorie um den unerwarteten Rückgang der US-Inflation. Die gestrigen Kursgewinne seien überzogen und spiegelten "lediglich die Hoffnung auf eine Entdynamisierung der Inflationsentwicklung wider". Noch sei es voreilig, über ein geringeres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank zu spekulieren. Bereits an diesem Nachmittag könnte es eine kalte Dusche in Form der US-Erzeugerpreise geben, warnte Lipkow.
Einzelwerte im Überblick
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Siemens
Die Aktien von RWE
Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck
Dank weiter hoher Düngerpreise hält K+S
MDax: Einzelwerte
Eine Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank verwies die Aktien von TAG Immobilien
Gute Halbjahreszahlen und eine bislang solide Geschäftsentwicklung im dritten Quartal katapultierten die Aktien von Ströer
Der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group
Ölpreise drehen in die Gewinnzone - IEA erhöht Nachfrageprognose
Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gestiegen. Im Vormittagshandel drehten sie in die Gewinnzone, nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Prognose für die globale Nachfrage nach Rohöl erhöht hatte. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete gegen Mittag 98,48 US-Dollar. Das waren 1,08 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg um 1,08 Dollar auf 93,01 Dollar.
Die IEA erwartet laut dem am Vormittag veröffentlichten Monatsbericht für das laufende Jahr ein Wachstum der weltweiten Ölnachfrage um 2,1 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag. Das sind 380 000 Barrel pro Tag oder etwa zwei Prozent mehr als in der vorangegangenen Schätzung. Die gesamte Nachfrage dürfte nach Einschätzung der Agentur im laufenden Jahr bei 99,7 Millionen Barrel pro Tag liegen. Im kommenden Jahr dürfte die Nachfrage dann auf täglich 101,8 Millionen Barrel ansteigen.
Die im Zuge des Ukraine-Kriegs verursachte Gaskrise mit einem massiven Preisanstieg für Erdgas an den Rohstoffmärkten habe dazu geführt, dass Industrieunternehmen und Kraftwerke ihre Anlagen verstärkt mit Öl betreiben, heißt es im Bericht der IEA. In den vergangenen Monaten hat Russland die Gaslieferungen nach Europa drastisch reduziert.
Redaktion onvista/dpa-AFX