Markt Update: Einkaufsmanager-Index lässt Anleger mutiger werden - Schnäppchenjagd bei Chemie- und Autowerten

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Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn kommt der Dax heute nur schwerlich auf die Beine. Die Inflations- und Rezessionssorgen sind wieder zurück im Markt. Gute eine Stunde nach Handelsstart kommt der Dax etwas in Schwung. Nachdem er kurzfristig ins Minus gerutscht war, liegt er jetzt fast 0,4 Prozent im Plus bei 13.280 Punkten.  Die Anleger wägen jetzt ab, ob die Lage doch schlimmer ist, als bislang angenommen. Entgegen der Aussagen der Fed und EZB könnte die Rezession in beiden Regionen doch stärker ausfallen als bislang angenommen. Daher werden die Gewinne jetzt wieder gesichert. 

Der Dax hat damit sein Plus aus dem August schon wieder komplett aufgebraucht und steht  wieder auf dem niedrigsten Niveau seit Ende Juli. Anleger sollten jetzt beim deutschen Leitindex die 50-Tage-Linie im Auge behalten. Entfernt sich der Dax noch weiter von ihr, dann könnte die Lage noch heikler werden. Kann er sich oberhalb des gleitenden Durchschnitts halten, dann könnte sich die Lage wieder etwas entspannen. 

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe aus Deutschland sorgt etwas für Ruhe heute. Mit 49,8 Punkten liegt er nicht nur über dem Vormonatswert von 49,3, er übertrifft auch die Erwartungen von 48 Punkten. Der Wert verschlimmert zumindest nicht die Rezession-Ängste der Anleger.

Trotzdem zeigen die letzten Tage, dass weiterhin Vorsicht geboten ist. Aufwärtsbewegungen sollten nach wie vor nicht überschwänglich begleitet werden und das Risiko im Depot sollte weiterhin klein gehalten werden. Lediglich "Special Situations" sollten gespielt werden. Aktuell sollte der Zeit-Horizont langfristig sein, dass macht die roten Zahlen, sofern sie im Depot sind, etwas erträglicher. 2022 ist und bleibt vorerst ein schwieriges Jahr, dass dem Dax am Ende wohl kein Plus bringen dürften.

Solche Phasen gehören zur Börse auch dazu. Für neue Aktionäre sind sie teilweise schwer zu managen, da eine negative Performance die Nerven arg strapaziert. Trotzdem sollten Anleger ruhig bleiben und sich fragen, wie sieht die Lage für meine Aktie/Konzern in ein bis zwei Jahren aus. Ist der Ausblick positiv, dann gilt die Devise "Augen zu und durch". Es kommen auch wieder bessere Zeiten an der Börse. 

Unter den Einzelwerten hierzulande richtet sich der Blick auf einige Nachzügler der Berichtssaison der Unternehmen. So gaben steigende Mieten in Ballungszentren TAG Immobilien im ersten Halbjahr weiter Auftrieb. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Die Aktien notierten gut zwei Prozent über dem Xetra-Schlusskurs am Montag.

Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm machte dank einer guten Nachfrage vor allem nach Schmerz- und Entzündungspräparaten mehr Umsatz und steigerte auch das Ergebnis weiter. Firmenchef Hans-Georg Feldmeier sprach von einem erfolgreichen ersten Halbjahr, verwies jedoch auch auf das zunehmend schwierige Geschäftsumfeld durch stark gestiegene Energie- und Rohstoffpreise und die fragilen Lieferketten. Die Papiere von Dermapharm fielen auf Tradegate um 1,6 Prozent.

Die Chemie- und Autowerte erholen sich heute etwas. Sie waren an den beiden vergangenen Handelstagen besonders stark abgestraft worden. Heute scheinen sich die ersten Schnäppchenjäger sich wieder auf die Pirsch zu begeben.  

Mit Material von dpa-AFX

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