Kutzers Zwischenruf: Geld jetzt durch Gold sichern

Hermann Kutzer · Uhr
Quelle: whiteMocca/Shutterstock.com

Was bereitet Ihnen die größten Sorgen, geschätzte Anleger, wenn’s um Ihr Geld geht? Es können mehrere Gründe sein, denn die Welt ist so gefährlich geworden wie selten zuvor. Und weil alles so unsicher ist und überall Risiken lauern, wächst das Bedürfnis in der Bevölkerung nach mehr Sicherheit. Energiekrise und Inflation schaffen im Alltag vieler Bundesbürger die drängendsten Probleme. Wer trotzdem noch Sparen kann, wird jetzt weniger einen Wertzuwachs anstreben, sondern sucht Wertsicherheit für sein Geld. Die Börse drängt sich momentan nicht gerade auf – andererseits aber auch nicht das Sparbuch (trotz des beginnenden Zinsanstiegs). Gold ist die beste Wahl, auch wenn die Preisentwicklung seit einiger Zeit jeden Glanz vermissen lässt.

Besonders wichtig: Ob Geopolitik (Ukraine, Taiwan) oder Weltwirtschaft (Rezession, Arbeitsplätze) – kein Problemkreis ist von kurzfristiger Natur. Rasche Lösungen sind Illusion. Deshalb machen immer mehr Anlageprofis inzwischen keinen Hehl mehr aus ihrer Skepsis gegenüber den kurz- bis mittelfristigen Börsenaussichten. Im Gegenteil, ohne exakte zeitliche Abgrenzung werden weiterhin unruhige Aktienmärkte befürchtet.  Die aktuellen Statistiken, Indikatoren und Umfrageergebnisse erschweren es den Anlegern, ein klares Bild der Wirtschaftslage und ihrer Entwicklung zu skizzieren. Überschattet wird all dies durch die anhaltende Unklarheit über den Inflationsverlauf und die geldpolitischen Maßnahmen der großen Notenbanken. Deshalb der berechtigte Vergleich des Edelmetallhändlers Degussa: Hätten wir vor zwei oder drei Jahren in die Zukunft schauen und die Newsletter aus dem Jahr 2022 lesen können – wir hätten unseren Augen nicht getraut. Inflationsraten von 6, 8 oder 10 Prozent waren damals nicht vorstellbar. Doch die Teuerungsrate ist kontinuierlich gestiegen und hat zuletzt nur kurz pausiert, offenbar dank des Tank-Rabatts sowie des Neun-Euro-Tickets. Diese Maßnahmen enden jedoch in wenigen Tagen – und damit wohl auch die Verschnaufpause bei der Preissteigerung. Die Bundesbank bereitet uns bereits jetzt auf das vor, was in den nächsten Wochen auch amtlich feststeht: „Insgesamt könnte die Inflationsrate im Herbst eine Größenordnung von 10 Prozent erreichen“, heißt es im aktuellen Monatsbericht. 

Sie selbst, liebe Leser, müssen entscheiden, wie Sie sich auf Inflation und Rezession einstellen. Schon seit längerem vertrete ich als Vorschlag, mit Wertpapierkäufen erst einmal vorsichtig-zurückhaltend zu bleiben (von ganz langfristigen Sparplänen zur privaten Vorsorge abgesehen!) und sein Portfolio durch die bekannten Maßnahmen gegen Verluste abzusichern. Ungeachtet der aktuellen Preisentwicklung bietet sich Gold als Alternative an (ich rate zu physischem Edelmetall in Form von Barren und Münzen). Gold erfüllt wie keine andere Anlageklasse mehrere Aufgaben, ist so etwas wie ein Sicherheitsspeicher für das Vermögen und damit das bessere Geld. Im Gegensatz zur Standardempfehlung vieler Profis (5 bis 10 % Gold beimischen) halte ich einen deutlich höheren Anteil für angesagt.  

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