Markt Update: Dax nähert sich Jahrestief - USA beschränken Export von Hochleistungschips und setzen Halbleiterbranche unter Druck - Zur Rose beschafft sich weniger Kapital als erhofft

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Die Lage an den Märkten bleibt angespannt. Die Quartalsberichtssaison ist so gut wie durch und positive Impulse von dieser Seite sind nicht mehr zu erwarten. Im Fokus stehen damit die Notenbanken. Auch nach der Rede von Jerome Powell legen Mitglieder der amerikanischen Notenbank nach und betonen, dass die Zinsen weiter stark steigen werden. Die Aussagen haben die Wall Street Mittwoch erneut im Minus. Die schlechten Vorgaben halten auch den Dax weiter im Minus. 

Nach einem schwachen August startet der Leitindex auch mit einem Minus in den September. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax über ein Prozent hinten und fällt unter die runde Marke von 12.700 Punkte. Damit rückt das Anfang Juli markierte Jahrestief bei 12.391 Punkten wieder näher. Aktuell sind auch keine Nachrichten zu erkennen, die den deutschen Leitindex von seinem Abwärtstrend abbringen könnten. 

Eher das Gegenteil ist der Fall. So verschärft sich der Technologie-Streit zwischen den USA und China weiter. Die Biden-Regierung hat neue Beschränkungen für den Export von Hochleistungschips nach China und Russland verhängt. Die Restriktionen betreffen Mikroprozessoren, die vor allem bei Anwendungen der künstlichen Intelligenz benötigt werden. Der US-Chiphersteller Nvidia erklärte am Mittwoch (Ortszeit), dass amerikanische Behörden verfügt hätten, den Export von zwei Hochleistungschips nach China zu stoppen. Damit solle unter anderem die Fähigkeit chinesischer Firmen eingeschränkt werden, Hochleistungssysteme zur Gesichtserkennung bauen zu können. Der Überbringer der schlechten Nachricht wurde dafür von den Anlegern abgestraft. Die Nvidia-Papiere gaben deutlich ab. 

Aber nicht nur die Aktie von Nvidia leidet unter den neuen Vorschrift. Auch Infineon und Aixtron werden heute von den Anlegern verkauft.

Aus dem Reich der Mitte kommen weitere dunkle Wolken, die sich über die Märkte legen könnte. Zum einen sorgt die Null-Covid-Politik für neue Unruhe, denn alle rund 21 Millionen Bewohner der südwestchinesischen Metropole Chengdu sollen ab Donnerstagabend nicht mehr vor die Tür gehen dürfen und zum anderen nehmen die Spannungen zwischen der Volksrepublik und Taiwan weiter zu, da Taiwan eine unbemannte Drohne aus China durch das Militär abgeschossen hat. Die Sorgen werden nicht kleiner sondern eher größer. Daher sollten Anleger weiterhin kein frisches Kapital einsetzen.

Zur Rose sammelt nicht so viel Geld ein wie erhofft

Wo wir gerade bei dem Thema frisches Kapital sind. Hier bleibt der Betreiber der Versandapotheke Doc Morris hinter den eigenen Erwartungen zurück. Zur Rose hat sich frisches Geld über eine Kapitalerhöhung beschafft und zudem eine Wandelanleihe platziert. Allerdings nahm der Konkurrent der Shop Apotheke weniger Geld ein als erhofft. Die Aktien fielem am Donnerstag um mehr als 8 Prozent.Über die Ausgabe von neuen Namensaktien konnte Zur Rose rund 44 Millionen Franken einnehmen. Die Aktien würden im Rahmen eines beschleunigten Bookbuildings unter Ausschluss des Bezugsrechts bei institutionellen Anlegern platziert, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Am Mittwochabend hatte Zur Rose noch gehofft, 50 Millionen Franken einnehmen zu können. Die Aktien wurden zu 39,00 Franken platziert, was einen Abschlag von knapp 15 Prozent entspricht.  

Mit Material von dpa-AFX

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