Zinserhöhung der EZB erwartet - Frage ist nur: Wie hoch?

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Die Fed hat es vorgemacht und den Zins kräftig angehoben, sogar in kurzer Zeit zweimal um 0,75 Prozentpunkkte. Nach Loretta Mester, der Präsidentin der Fed Cleveland, ist dies noch nicht ausreichend: Sie prognostiziert eine Zinserhöhung auf 4 Prozent bis Ende des Jahres. Die Inflation lasse der Fed keine andere Wahl.

Das setzt natürlich auch die EZB unter Druck. Volkswirte rechnen daher fest mit einer zweiten, kräftigen Zinserhöhung, die nach der Sommerpause nächsten Donnerstag angekündigt werden soll.

Dieser Schritt wird auch von einigen Notenbankchefs von Ländern der Euro-Zone gefordert, die sogar um die Erhöhung von 75 Basispunkten (0,75 Prozentpunkte) fordern. Sollten sie mit ihren Forderungen durchkommen, wäre das die kräftigste Zinserhöhung seit Einführung des Euro-Bargelds 2002. Besonders die südeuropäischen Länder wehren sich gegen diesen Schritt. Es wird daher eine hitzige Debatte erwartet. Experten der Helaba rechnen sogar mit einer Kampfabstimmung.

Der Inflationsschub in der Eurozone um zuletzt 9,1 Prozent hat den Druck auf die EZB stark erhöht. EZB-Präsidentin Lagarde hat sich bisher stark zurückgehalten. Sie gilt nicht als Freundin einer Zinserhöhung. Mal sehen, ob sie den Druck standhalten kann.

Viele Experten sehen eine Zinserhöhung allerdings als alternativlos an und rechnen mit einer Erhöhung um 0,75 statt um 0,50 Prozentpunkte. Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters gehen 30 von 61 befragten Volkswirten von einer Anhebung um 0,75 Prozentpunkte aus - 27 rechnen mit 0,50 Prozentpunkten. Nur vier erwarten 0,25 Punkte.

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