Markt Update: Dax mit Rücksetzer nach gutem Start - Bund steigt bei Uniper ein

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Der deutsche Leitindex setzte am Vormittag zunächst die Erholung von gestern Nachmittag weiter fort, kam dann aber ausgehend von der Widerstandszone um 12.900/50 Punkte erneut unter massiven Verkaufsdruck.

Die am Morgen vermeldete deutlich angestiegene Inflation der Erzeugerpreise in Deutschland dürfte hier eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben.

Deutschland: Erzeugerpreise steigen überraschend stark an

In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene auf bereits hohem Niveau erheblich verstärkt. Die Produzentenpreise erhöhten sich im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 45,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das ist deutlich mehr als der Zuwachs im Juli von 37,2 Prozent und der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949. Die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit plus 36,8 Prozent gerechnet hatten, wurden deutlich übertroffen.

Uniper: Bund steckt 8 Mrd. EUR in Kapitalerhöhung

Am Nachmittag machte Uniper (erneut) Schlagzeilen. Der Bund steigt ein und erhält eine Mehrheitsbeteiligung. Alle Details: Hier. Die Aktie reagierte mit Aufschlägen und drehte im Verlauf des Nachmittags ins Plus.

US-Börsen geben gestrige Gewinne wieder ab

  Nach den Kursgewinnen zum Wochenstart haben am Dienstag an der Wall Street wieder die Sorgen der Anleger vor einer kräftigen Zinserhöhung (siehe auch: US-Zinsentscheid elektrisiert die Märkte)  in den USA Oberhand gewonnen. Der Leitindex Dow Jones Industrial sank am Dienstag zuletzt um 1,11 Prozent auf 30 675,95 Zähler. Zuvor hatte sich das Börsenbarometer bis auf wenige Punkte dem vor dem Wochenende erreichten Tief seit Mitte Juli genähert, sich dann aber wieder etwas berappelt.

Der marktbreite S&P 500  verlor 1,03 Prozent auf 3859,73 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100  gab 0,59 Prozent auf 11 883,19 Punkte nach. Noch am Vortag hatten sich viele Marktteilnehmer unverhofft aus dem Fenster gelehnt und der Wall Street in einem Endspurt klare Gewinne beschert.

Unter den Einzelwerten stachen am Dow-Ende die Papiere des Sportartikelherstellers Nike  hervor, die von einer Abstufung durch Barclays von "Overweight" auf "Equal Weight" belastet wurden und dadurch auf ein Tief seit Mitte Juli rutschten. Die Experten der britischen Bank wiesen auf vielfältigen Gegenwind hin, dem sich der Konzern gegenübersehe, darunter etwa der mögliche Nachfragerückgang im Heimatmarkt und in Europa. Zuletzt betrug das Minus der Papiere noch knapp 3,8 Prozent.

Noch höhere Kursverluste mit rund neun Prozent gab es bei Ford  nach beunruhigenden Konzernnachrichten vom Vorabend

Schwedische Notenbank erhöht Leitzins kräftig

Die schwedische Notenbank stemmt sich mit einer kräftigen Zinsanhebung gegen die hohe Inflation im Land. Der Leitzins steigt um einen ganzen Prozentpunkt auf 1,75 Prozent, wie die Reichsbank am Dienstag in Stockholm mitteilte. Es ist die dritte Zinsanhebung in diesem Jahr. Analysten hatten zwar mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik gerechnet, mehrheitlich allerdings einen Schritt um 0,75 Prozentpunkte erwartet. Schon eine solche Anhebung wäre eine sehr deutliche Straffung gewesen.

Ölpreise erneut auf dem Rückzug

  Die Ölpreise sind am Dienstag gefallen. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 90,55 US-Dollar. Das waren 1,45 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 1,61 Dollar auf 84,12 Dollar.

Die Ölpreise setzten ihren jüngsten Abwärtstrend damit fort. Belastung kommt von der schwach erwarteten Konjunkturentwicklung und von vielerorts steigenden Leitzinsen, mit denen sich die Zentralbanken gegen die hohe Inflation stemmen. Die Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel dürfte sich entsprechend eher schwach entwickeln.

"Neben den Nachfragesorgen belastet, dass der Ölmarkt bereits jetzt ausreichend versorgt ist", kommentierten die Analysten der Commerzbank. "Die gute Versorgung ist unter anderem auch Russlands robuster Ölproduktion zuzuschreiben." Die EU sei weiter wichtigster Abnehmer von Rohöl aus Russland. Bis zum Beginn des Embargos für Rohöl im Dezember und für Ölprodukte im Februar 2023 sei also noch einiges an Neuausrichtung zu leisten, erwartet die Commerzbank  

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