OTS: KfW / Zahl der Start-ups überwindet Corona-Knick und steigt im Jahr 2021 ...

dpa-AFX · Uhr
    Zahl der Start-ups überwindet Corona-Knick und steigt im Jahr 2021
wieder an
Frankfurt am Main (ots) -

- 61.000 innovative bzw. wachstumsorientierte Unternehmen
- Zahl der Venture Capital-affinen Start-ups weiterhin stabil
- Frauen seltener bei Start-ups vertreten, insbesondere wenn eine
  VC-Finanzierung angestrebt wird

Der Bestand an innovations- oder wachstumsorientierten jungen Unternehmen in
Deutschland hat sich wieder erholt. Nach dem coronabedingten Knick im Jahr 2020
stieg die Zahl der Start-ups 2021 auf 61.000 an. Im Corona-Jahr 2020 war ihre
Zahl auf 47.000 gesunken. Der Anstieg im vergangenen Jahr ist vor allem auf die
wiederbelebte Gründungstätigkeit zurückzuführen. Durch diesen Basiseffekt ist
auch die Zahl der Start-up-Gründungen gestiegen. Zugleich hat sich die Struktur
der Gründungstätigkeit verändert: Es gründeten deutlich mehr Jüngere ("U30"),
was sich ebenfalls positiv auf die Zahl der Start-ups auswirkt, da die Projekte
jüngerer Gründerinnen und Gründern häufiger Start-up-Merkmale aufweisen. Dies
geht aus dem Start-up-Report 2022 auf Basis des KfW-Gründungsmonitors von KfW
Research hervor.

Die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib, sagt: "Die Erholung der
Zahl an Start-ups in Deutschland ist eine gute Nachricht, denn innovative und
wachstumsorientierte Unternehmen treiben den Wandel und die Weiterentwicklung
von Wirtschaft und Gesellschaft voran und haben eine besondere Bedeutung für die
Entwicklung neuer Märkte und zukunftsfähiger Arbeitsplätze."

Für Start-ups mit sehr hohem Kapital- oder Wachstumsbedarf kann Venture Capital
eine zum Cashflow- und Risikoprofil passende Finanzierungsform sein. Dabei zeigt
sich: Gründerinnen und Gründer, die VC nutzen wollen, haben eher Merkmale, die
den VC-Zugang erleichtern: Sie vereinen häufiger Innovations- und
Wachstumsorientierung, haben häufiger einen akademischen Hintergrund, haben
deutlich häufiger digitale Angebote, internetbasierte Geschäftsmodelle und
internationale Zielmärkte. Allerdings strebt nur ein Teil der Start-ups eine
VC-Finanzierung an. Von den 61.000 Start-ups wollten 2021 nur 12 % (" 7.600) ihr
zukünftiges Wachstum auf diesem Weg finanzieren. Anders als die Gesamtzahl der
Start-ups ist ihre Zahl weniger volatil.

Im Start-up-Umfeld liegt der Anteil von Gründerinnen im langjährigen
Durchschnitt bei 19 %, also halb so hoch wie bei Existenzgründungen insgesamt
mit 39 %. Bei Start-ups, die eine VC-Finanzierung anstreben, liegt der Anteil
von Gründerinnen bei 12%. Start-up-Gründerinnen wollen für ihr zukünftiges
Wachstum also offenbar seltener auf VC zurückgreifen als Gründer, was auch
andere Erhebungen zeigen. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. So könnte
ein größerer Anteil der Geschäftsmodelle, Unternehmensziele oder
Finanzierungansichten weiblich geführter Start-ups weniger gut zum
Finanzierungsinstrument VC passen. Andererseits könnten darin angebotsseitige
Restriktionen widerspiegeln. So haben es Gründerinnen schwerer, VC zu erhalten,
wofür offenbar auch (unbewusste) Vorurteile bei VC-Gebern eine Rolle spielen.

"Der nach wie vor niedrige Anteil an Frauen in der Start-up-Szene ist ein
Wermutstropfen in der grundsätzlich positiven Entwicklung.
Geschlechterstereotypen sind weiter wirkmächtig, sowohl auf Seiten vieler
Gründerinnen als auch bei potenziellen Finanzierungspartnern. Unsere gesamte
Gesellschaft ist gefordert, dafür zu sorgen, dass Geschlecht und Herkunft keine
Rolle bei Gründung und Finanzierung von innovativen und wachstumsstarken
Unternehmen mehr spielen, denn Deutschland ist darauf angewiesen, möglichst sein
gesamtes innovatives Potenzial zu entfalten", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib.

Der KfW Start-up-Report 2022 steht unter KfW-Gründungsmonitor und
KfW-Start-up-Report | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/Download
-Center/Konzernthemen/Research/KfW-Gr%C3%BCndungsmonitor/) zum Download zur
Verfügung.

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