FMC und Qiagen leiden unter Abstufungen

Markt Update: Dax macht Anfangsverluste wieder wett - US-Inflationsdaten und Berichtssaison werfen ihre Schatten voraus

onvista · Uhr
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Statistisch gesehen hat mit dem Oktober das stärkste Jahresviertel an der Börse begonnen, allerdings hat die Statistik schon Freitag einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Gute amerikanische Daten vom Arbeitsmarkt haben der Wall Street schwer zugesetzt, da die Fed so Spielraum für weitere große Zinsschritte hat, wenn die Inflation weiterhin in den Vereinigten Staaten hoch bleiben sollten.

Ob dies der Fall ist, dass werden die Anleger bereits Donnerstag erfahren, da stehen die amerikanischen Inflationsdaten auf der Agenda. Sie dürften einen großen Anteil für die weitere Entwicklung an der Wall Street spielen und somit auch für den Trend im Dax. Zudem legen Freitag die ersten großen US Banken ihre Zahlen vor. Sollten JPMorgan, Morgan Stanley und die Citigroup ihre Rückstellung für faule Kredite weiter erhöhen, dann könnte die Woche böse enden. 

Zudem scheint der Krieg in der Ukraine eine neue Eskalationsstufe erreicht zu haben. Heute morgen wurden schwere Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gemeldet. Zuvor hatte der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, der Ukraine Vergeltung für die Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke am Samstag angedroht. Kremlchef Wladimir Putin hatte am Sonntag von einem "Terroranschlag" auf die Brücke gesprochen und - wie Medien in Kiew - den ukrainischen Geheimdienst SBU verantwortlich gemacht.

Zu Beginn der neuen Woche ist der Dax weiterhin auf der Hut und die Marke von 12.000 Punkten bleibt in Reichweite. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn hat er allerdings seine Anfangsverluste von gut einem halben Prozent schon wieder ausgebügelt und leigt mittlerweile bei 12.277 Punkten hauchdünn im Plus. Anleger sollten trotzdem weiter auf der Hut bleiben und sich vor den US-Inflationsdaten zurückhalten. 

FMC und Qiagen leiden unter Abstufungen 

Fresenius Medical Care (FMC ) sowie der Diagnostik-Spezialist Qiagen sind wegen gestrichenen Kaufempfehlungen des Analysehauses Jefferies beziehungsweise der Investmentbank Oddo BHF unter Druck. Die Dialyse-Tochter von Fresenius ist mit einem Minus von rund 4 Prozent Schlusslicht im Dax und die Papiere von Qiagen verlieren rund 2 Prozent.

Vantage Towers stemmt sich kurzfristig gegen den Trend

Laut Bloomberg scheinen neue Bieter für den Anteil an der Funkturmsparte auf den Plan getreten zu sein. Lau dem Bericht, der sich auf Insider beruft, heißt es, dass nun sowohl American Tower als auch Cellnex einen Einstieg in das Bieterverfahren um die Vodafone-Tochter prüften. Allerdings sei unklar, ob die beiden Unternehmen tatsächlich ein Angebot abgeben wollten. Vodafone rechne damit, bereits in dieser Woche erste Offerten zu erhalten.

Vergangenen Monat war bekannt geworden, dass die britische Muttergesellschaft einen Teil ihrer rund 82-prozentigen Beteiligung an Vantage veräußern möchte. Unter den Bietern befänden sich die Finanzinvestoren KKR und Global Infrastructure Partners (GIP) sowie EQT aus Schweden.

Während die Aktie vorbörslich aufgrund des Gerüchts deutlich im Plus lag, ist das Plus mittlerweile allerdings nur nach hauchdünn.

Amazon nimmt eine Milliarde Dollar in die Hand

Der US-Konzern Amazon will in den kommenden fünf Jahren in Europa eine Milliarde Euro für die Elektrifizierung seines Liefer- und Warenverkehrs ausgeben. Für Deutschland sind davon 400 Millionen Euro eingeplant, wie Amazon am Montag mitteilte.

Bisher sind laut Amazon europaweit gut 3 000 Elektro-Lieferwagen für das Ausfahren von Paketen im Einsatz. Bis 2025 sollen es mehr als 10 000 werden. Neben Lieferautos will das Unternehmen 1 500 Elektro-Lkw für den Warenverkehr seiner Versandzentren einsetzen, ein Drittel davon in Deutschland. Geplant sind außerdem Ladestationen und Ökostrom-Anlagen.

Amazon will bis zum Jahr 2040 den Nettoausstoß von Kohlendioxid auf null senken. Die Dekarbonisierung des Transportnetzwerks sei einer der anspruchsvollsten Bereiche, sagte Vorstandschef Andrew Jassy laut Mitteilung. "Um hier Netto-Null-Emissionen zu erreichen, sind erhebliche und nachhaltige Investitionen erforderlich."  

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