Pakistans Ex-Regierungschef Khan bei Protest angeschossen

Islamabad (Reuters) - Pakistans Ex-Ministerpräsident Imran Khan ist während einer Protestkundgebung gegen die Regierung angeschossen worden.
Er sei am Schienbein getroffen worden, teilte einer seiner Mitarbeiter am Donnerstag mit. Der 70-Jährige habe den Angaben zufolge im ostpakistanischen Wazirabad vom Dach eines Lastwagens an der Spitze eines Auto-Konvois Tausenden jubelnden Unterstützern zugewunken, als plötzlich das Feuer eröffnet worden sei. "Das war ein klarer Attentatsversuch", sagte ein Sprecher von Khans Partei PTI. "Khan wurde getroffen, aber sein Zustand ist stabil. Es gab viel Blut." Wäre der Schütze nicht durch umstehende Menschen gestoppt worden, "wäre die gesamte PTI-Führung ausradiert worden".
Mehrere weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt. Ein Parteimitglied soll unbestätigten Angaben zufolge ums Leben gekommen sein. Nach Angaben des Informationsministeriums wurde ein Verdächtiger festgenommen. In einem veröffentlichten Polizeivideo gibt der Mann an, alleine gehandelt zu haben. Er habe Khan töten wollen. "Er führte die Menschen in die Irre. Das habe ich nicht ausgehalten." In mehreren Städten zogen Demonstranten auf die Straßen und forderten Gerechtigkeit. Ministerpräsident Shehbaz Sharif verurteilte die Tat und ordnete eine Untersuchung an.
Khan wurde in ein Krankenhaus nach Lahore gebracht. Die Kugel traf ihn im Schienbein. Als er aus seinem Auto gezogen wurde, winkte er in die Menge, wie auf Aufnahmen lokaler Medien zu sehen ist. Der Ex-Cricketstar musste seinen Posten als Ministerpräsident nach der Niederlage bei der Parlamentswahl im April räumen. Seitdem hat er mehrere Demonstrationen organisiert, auf denen er Neuwahlen fordert. Mit dem Fahrzeug-Konvoi befand er sich gemeinsam mit seinen Anhängern auf dem Weg Richtung Norden in die Hauptstadt Islamabad.
(Bericht von: Gibran Pehismam; geschrieben von Christian Rüttger. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)