Shop Apotheke mit Gegenbewegung

Markt Update: Leitindex wieder im Vorwärtsgang - Pirelli schiebt Conti an Dax-Spitze und Freenet wird mutiger

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Imagentle/SHutterstock.com

Der deutsche Leitindex verdaut die Zinsentscheidung deutlich besser als die US-Indizes, die Donnerstag erneut im Minus geschlossen haben. Der Dow kratze Anfang November noch an der Marke von 33.000 Punkten. Gestern Abend hat er sich hauchdünn über der Marke von 32.000 Punkten gehalten. Mit den heutigen Kursgewinnen hat der Dax im gleichen Zeitraum lediglich 200 Punkte verloren. 

US-Arbeitsmarktbericht steht auf dem Programm 

Spannend wird es heute um 13.30 vor dem Wochenende noch einmal. Da steht der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober auf dem Programm. Nachdem Der Chef der Notenbank, Jerome Powell, einen höheren Zielkorridor für die Leitzinsen angedeutet hat als bislang erwartet wurde, sind die Rezessionssorgen in den USA wieder größer geworden. Sollte der amerikanischen Arbeitsmarktdaten erneut so robust sein wie zuletzt, dann kann die Fed weiter stark an der Zinsschraube drehen. Somit dürfte der Markt nicht erfreut auf gute Arbeitsmarktdaten reagieren.

Continental profitiert von Pirelli-Zahlen 

Nach einem guten 3. Quartal erhöht der italienische Reifenhersteller seine Umsatzprognose. Pirelli rechnet im laufenden Jahr jetzt mit einem Umsatz von rund 6,5 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel mehr als 2021.

In den Monaten Juli bis September legte der Umsatz bei nur leicht steigendem Absatz um fast 30 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu, wie der Konkurrent des deutschen Autozulieferers Continental mitteilte. Rund zwei Drittel des Umsatzanstiegs resultierten aus höheren Preisen und einem für das Unternehmen günstigeren Produktmix mit hochwertigen Reifen.

Die Experten von Morgan Stanley bezeichneten die Zahlen als stark, die Verkaufspreise und die Produktpalette hätten hohe Rohstoffkosten und andere inflationäre Einflüsse mehr als ausgeglichen. Von dem Lob profitiert heute auch das Papier von Continental. Die Aktie steht heute an der Spitze im Dax. 

Vonovia wird 2023 weniger verdienen

Der Immobilien-Konzern blickt etwas vorsichtiger auf den kommende Jahr. 2023 dürfte der operative Gewinn - gemessen an der für die Immobilienbranche wichtigen Kenngröße FFO - aufgrund der Zins- und Steuerentwicklung leicht zurückgehen, teilte das im Dax notierte Unternehmen am Freitag in Bochum mit. Für 2022 peilt Vonovia weiter einen Zuwachs des operativen Ergebnisses auf 2,0 bis 2,1 Milliarden Euro nach 1,67 Milliarden Euro im Vorjahr an. Der Umsatz soll 2023 auf 6,8 Milliarden bis 7,4 Milliarden Euro zulegen. Für das laufende Jahr rechnet Vonovia weiter mit Erlösen in Höhe von bis zu 6,4 Milliarden Euro. 2021 hatte das Unternehmen knapp 5,2 Milliarden Euro umgesetzt.

Freenet wird etwas mutiger 

Der Mobilfunk-Anbieter wird nach einem guten 3. Quartal zuversichtlicher was die Jahresentwicklung angeht. Freenet geht jetzt davon aus beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) das obere Ende der angepeilten Spanne zwischen 470 Millionen Euro und 480 Millionen Euro zu erreichen. Im Vorjahr lag der Wert bei  447 Millionen Euro im Vorjahr. Damit hebt Freenet in diesem Jahr zum zweiten Mal die Prognose an. In den ersten neun Monaten legte der operative Gewinn um knapp sieben Prozent auf 362 Millionen Euro zu. Der Umsatz stagnierte nahezu bei etwas weniger als 1,9 Milliarden Euro. Nach den eigenen Planungen will Freenet 2022 wie im Vorjahr rund 2,5 Milliarden Euro umsetzen.

Shop Apotheke mit Gegenbewegung

Nach dem Kurssturz von Donnerstag erholen sich die Papiere der Versand-Apotheke etwas. Angeschoben wird der Kurssprung von Hauck Aufhäuser Investment Banking. Die Experten haben die Papiere der Shop Apotheke  von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Das Kursziel allerdings von 78 auf 60 Euro gesenkt. Die Kursschwäche sei übertrieben, schrieb Analyst Christian Salis am Freitag in Reaktion auf ein neues Tief seit 2019 am Vortag infolge schlechter Nachrichten zum Hoffnungsträger E-Rezept. Er kappte seine Umsatzschätzungen aufgrund der erneuten Verzögerung in der Einführung des E-Rezepts sowie angesichts des Konjunkturabschwungs. Zudem berücksichtigt Salis die Zinswende in seinem Bewertungsmodell. Die Kursschwäche sei aber übertrieben, schließlich sei das Unternehmen immer noch die führende Online-Apotheke in Europa.

Societe Generale: Unter Vorjahr, aber über den Erwartungen

Die französische Großbank hat im dritten Quartal wegen einer höheren Risikovorsorge und Kosten für den Konzernumbau weniger verdient. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gefallen, teilte die Bank am Freitag in Paris mit. Damit übertraf die Bank allerdings die Erwartungen der Experten, die mit einem deutlich stärkeren Gewinnrückgang gerechnet hatten. Die Erträge der Bank, die vor Kurzem eine Nachfolgeregelung für den Langzeitchef Frederic Oudea gefunden hat, zogen um zwei Prozent auf 6,8 Milliarden Euro an. Dies wurde allerdings durch steigende Kosten und vor allem eine deutlich höhere Vorsorge für Kreditausfälle aufgezehrt. Letztere musste von knapp 200 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 456 Millionen Euro erhöht werden.

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