Siemens Energy will Verluste verringern - Windkraft im Fokus
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Hohe Verluste bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa sowie Belastungen im Zusammenhang mit dem Rückzug aus Russland haben den Energietechnikkonzern Siemens Energy im vergangenen Jahr tiefer in die roten Zahlen rutschen lassen. Daher sollen Aktionäre keine Dividende erhalten, nachdem es zuvor noch 0,10 Euro je Aktie gegeben hatte. Für das neue Geschäftsjahr erwartet das Management um Konzernchef Christian Bruch eine Verbesserung der Profitabilität, auch wenn unter dem Strich weiter ein Verlust stehen dürfte.
Nach Steuern stieg der Fehlbetrag im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) um 15,5 Prozent auf 647 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebita) ging um fast 43 Prozent auf 379 Millionen Euro zurück, die entsprechende Marge verschlechterte sich um einen Prozentpunkt auf 1,3 Prozent. Damit schnitt Siemens Energy etwas schlechter ab, als erwartet, hatte das Unternehmen doch zuletzt das untere Ende der erwarteten Spanne von zwei bis vier Prozent in Aussicht gestellt. Der Umsatz legte hingegen um 1,8 Prozent auf knapp 29 Milliarden Euro zu. Auf vergleichbarer Basis, welche Währungs- und Portfolioeffekte ausklammert, stand jedoch ein Minus von 2,5 Prozent zu Buche.
Mehrfach hatte Siemens Energy seine Prognose für das vergangene Geschäftsjahr gesenkt. Ein großes Ärgernis ist die anhaltende Schwäche im Windkraftgeschäft. Hohe Kosten, Lieferkettenengpässe, Projektverschiebungen, Qualitätsmängel bei älteren Anlagen sowie hausgemachte Probleme mit der neuen Landturbine 5.X verhagelten Gamesa die Bilanz./mis