Dax Tagesrückblick Freitag 30. Dezember 2022: Dax beendet 2022 mit 13.923 Punkten – Verlust von 12,3 Prozent in diesem Jahr

onvista · Uhr
Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Der Dax hat am letzten Handelstag des Jahres nach einem zweiwöchigen Hin und Her unter der runden Marke von 14.000 Punkten geschlossen. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets empfiehlt passend zum schwachen Handelsschluss an diesem Freitag, das gesamte Börsenjahr 2022 "einfach abzuhaken", aber den Optimismus zu behalten. Denn auch wenn der Start in das Jahr 2023 holprig sein und das erste halbe Jahr schwierig werden dürfte, sollte "die Reise an der Börse in den kommenden Jahren weiter nach oben gehen".

Das deutsche Börsenbarometer ging am Freitag bei sehr dünnen Handelsumsätzen mit einem Abschlag von 1,05 Prozent auf 13.923,59 Zählern aus dem Jahr. Damit orientierte er sich wie so oft an der Wall Street, wo sich erneut Verluste andeuten.

In der Wochenbilanz zeigte sich der Dax zwar weitgehend stabil, den Monat Dezember indes verzeichnete er ein deutliches Minus von 3,3 Prozent. Auf das Jahr gerechnet büßte das deutsche Börsenbarometer letztlich 12,3 Prozent ein und verbuchte so das schlechteste Börsenjahr seit vier Jahren. 2021 hatte er noch einen Gewinn von knapp 16 Prozent eingefahren.

Auslöser für die deutliche Schwäche im Jahr 2022 war die Explosion der Energiepreise durch die westlichen Sanktionen gegen Russland. Die Energiepreise stiegen rasant und leisteten einer ohnehin schon hohen Inflation weiteren Vorschub, die das Eingreifen der Notenbanken nötig machten. In der Folge stiegen die Zinsen rasch und deutlich.

Der MDax beendete den Handelstag am Freitag 1,26 Prozent tiefer mit 25.117,57 Punkten, was für den Index der mittelgroßen Werte im Gesamtjahr ein Minus von 28,5 Prozent bedeutet.

Ölpreise kaum verändert - Verluste auf Wochensicht

Die Ölpreise haben sich am Freitag wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete gegen Mittag 83,48 US-Dollar. Das waren zwei Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar fiel geringfügig um drei Cent auf 78,37 Dollar.

Im Vormittagshandel haben die Notierungen ihre Gewinne aus dem frühen Handel wieder abgegeben. Marktbeobachter sprachen von einem vergleichsweise geringen Handelsvolumen kurz vor dem Jahresende. In der letzten Handelswoche des Jahres sind die Ölpreise unterm Strich gefallen, nachdem die massive Corona-Welle in China die Hoffnung auf eine rasche Besserung der konjunkturellen Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und damit auf eine stärkere Nachfrage nach Rohöl gedämpft hatte.

Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA konnten die Ölpreise kurz vor dem Jahresende nicht belasten. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 0,7 Millionen Barrel auf 419,0 Millionen Barrel gestiegen waren. Analysten hatten hingegen einen Rückgang um 1,2 Millionen Barrel erwartet.

Devisen: Eurokurs steigt bis knapp unter 1,07 US-Dollar

Der Kurs des Euro ist am letzten Handelstag des Jahres gestiegen. Am Freitagmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0698 US-Dollar gehandelt. Das ist etwa einen halben Cent höher als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0649 Dollar festgesetzt.

Kurz vor dem Jahresende verlief der Handel am Devisenmarkt mit vergleichsweise geringen Handelsumsätzen. Dabei können Kaufaufträge stärkere Kursreaktionen als gewöhnlich auslösen.

In der Eurozone wurden Zahlen zu den spanischen Verbraucherpreisen veröffentlicht. Im Dezember fiel die für europäische Vergleichszwecke harmonisiere Jahresrate (HVPI) auf 5,6 Prozent, nachdem sie im Vormonat noch bei 6,7 Prozent gelegen hatte. Damit setzt sich die Abschwächung der Inflation fort und die Inflationsrate bewege sich weiter in Richtung Zielmarke der EZB von zwei Prozent. Es ist der mittlerweile fünfte Rückgang, nachdem die spanische Inflationsrate im Juli ein Rekordhoch seit Einführung des Euro von 10,7 Prozent erreicht hatte.

Kursgewinne gab es auch beim japanischen Yen, obwohl die japanische Notenbank den dritten Handelstag in Folge Staatsanleihen mit kürzeren Laufzeiten am Markt kaufte. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern versuchen die Währungshüter Spekulationen einzudämmen, dass die Notenbank der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt eine geldpolitische Wende einläuten und ihre extrem lockere Geldpolitik beenden könnte.

Gerne informieren wir Sie auch Twitter, Instagram und auf Mastodon.

(mit Material von dpa-AFX)

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel