Russland-Geschäft der deutschen IT- und Telekombranche bricht ein

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Frankfurt (Reuters) - Die internationale Ächtung Russlands wegen des Einmarschs in die Ukraine brockt der deutschen Digitalwirtschaft milliardenschwere Umsatzeinbußen ein.

Das Geschäft der IT- und Telekomfirmen mit Russland sei 2022 um ein Viertel auf 32,46 Milliarden Euro geschrumpft, teilte der Branchenverband Bitkom am Donnerstag mit. Für das angelaufene Jahr müsse mit einem weiteren Rückgang um 5,6 Prozent auf 30,64 Milliarden Euro gerechnet werden. In den vorangegangenen Jahren hatten die Unternehmen teilweise zweistellige prozentuale Zuwächse verbucht.

"Ganz Russland hat im ITK-Markt nur noch die Größe Baden-Württembergs", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Allein Hacker haben in Russland noch Konjunktur." Vor dem Hintergrund der westlichen Sanktionen haben sich zahlreiche Firmen ganz oder teilweise aus Russland zurückgezogen.

Insgesamt beurteilt Bitkom die Aussichten für die Digitalbranche positiv. Die deutschen Firmen würden 2023 voraussichtlich erstmals insgesamt mehr als 200 Milliarden Euro Umsatz machen. Der Weltmarkt werde wohl um 4,8 Prozent auf 4,33 Billionen Euro wachsen.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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