Morgan Stanley und Goldman Sachs spüren Flaute im Investmentbanking

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(Entfernt überflüssige Worte im zweiten und letzten Satz des ersten Absatzes)

(Reuters) - Die Flaute im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (M&A) hat den Gewinn der US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley im vierten Quartal einbrechen lassen.

Der Überschuss von Goldman Sachs fiel um 69 Prozent auf 1,19 Milliarden Dollar, das Ergebnis von Morgan Stanley schrumpfte um 41 Prozent auf 2,11 Milliarden Dollar, wie die Geldhäuser am Dienstag mitteilten. An der Wall Street sank die Goldman-Aktie um 3,5 Prozent. Die Morgan-Stanley-Aktie stieg dagegen um 4,4 Prozent, da die Anleger Schlimmeres befürchtet hatten.

"Die Ergebnisse von Goldman Sachs im vierten Quartal waren miserabler als gedacht", bilanzierte der Chef des Vermögensberaters Opimas, Octavio Marenzi. Dem Institut machte nicht nur der Einbruch im M&A-Geschäft zu schaffen, sondern auch die vor einigen Jahren gestartete Expansion in das Privatkundengeschäft. Im Bereich Plattformlösungen, in dem die Geschäfte mit Transaktionen, Kreditkarten und Finanztechnologie angesiedelt sind, fiel im vierten Quartal ein Vorsteuerverlust von 778 Millionen Dollar an.

Goldman Sachs streicht als Reaktion sechs Prozent der Stellen, wie Bankchef David Solomon am Dienstag frühere Informationen von Insidern bestätigte. Solomon bezeichnete den Ausblick für das laufende Jahr als "ungewiss". Goldman-Finanzchef Denis Coleman sieht erste Zeichen der Verschlechterung bei den Verbraucherkrediten.

MORGAN STANLEY WILL VORERST KEINE WEITEREN STELLEN STREICHEN

Auch Morgan Stanley hatte Anfang Dezember 2022 in Folge der Flaute im Investmentbanking nach Angaben eines Insiders rund 1600 Stellen abgebaut. Nach dem Abbau von rund zwei Prozent der Stellen Ende vergangenen Jahr fühle man sich jetzt mit der Zahl der Arbeitsplätze wohl, sagte Finanzchefin Sharon Yeshaya am Dienstag. Die Bank habe genügend überschüssiges Kapital und halte an der Strategie fest, etwa über Aktienrückkäufe Geld an die Aktionäre zurückzugeben. Morgan Stanley wolle künftig mehr auf das Geschäft mit der Vermögensverwaltung setzen, sagte Bankchef James Gorman.

Die Berichtssaison der großen US-Banken hat durchwachsene Ergebnisse gezeigt. Während einerseits steigende Risikovorsorgen für möglichen Kreditausfälle und ein schwächelndes M&A-Geschäft die Ergebnisse belasteten, profitierten die Geldhäuser andererseits von höheren Zinseinnahmen. Branchenprimus JP Morgan konnte den Gewinn trotz der schwachen Konjunktur um sechs Prozent auf elf Milliarden Dollar steigern, die Bank of America um zwei Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Bei der Citigroup fiel das Ergebnis dagegen um ein Fünftel auf 2,5 Milliarden Dollar, bei Wells Fargo sorgte eine Milliardenbuße für einen Gewinneinbruch um 50 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Dollar.

(Bericht von Manya Saini, Mehnaz Yasmin, Carolina Mandl, Saeed Azhar, Niket Nishant, Noor Zainab Hussain, Marta Orosz und Frank Siebelt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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