onvista Börsenfuchs: So kann’s weitergehen

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Wer wird sich in diesem Jahr durchsetzen, fragen wir uns am Ende des ersten Monats – die Bullen oder Bären? Keiner kann’s wissen (wie auch). Deshalb würde ich vor allem denjenigen Propheten misstrauen, die mit ihren Prognosen den Eindruck erwecken, als wüssten sie sicher wo’s langgeht. Unsere Anlageberater und Fondsmanager tun dies (vorsichtshalber) in  aller Regel nicht. Gut so. Deshalb bleibt Euch nix anderes übrig, als sich selbst mit den Szenarien und ihren Alternativen rumzuschlagen, um sich dann eine eigene Meinung bilden zu können. An Empfehlungen für Aktienfans mangelt es ja nicht.

Ein Beispiel: Auf die aktuellen Statistiken zur Konjunktur will ich hier und heute nicht eingehen, denn die helfen Euch nicht weiter. Die Börsenprofis sind viel zu sehr mit den wenig aufregenden Dauerdiskussionen über die in dieser Woche anstehenden Zentralbankbeschlüssen beschäftigt.

Lieber der Hinweis auf eine Analyse von Lazard Asset Management mit dem Titel „Europäische Aktien: Auf die Branche kommt es an.“ Noch ist die Gefahr für eine tiefe Rezession nicht gebannt, so die Meinung von Beatrix Ewert, Client Portfolio Managerin. Dennoch sieht sie für europäische Aktien Potenzial: Bevorstehende Schwierigkeiten seien allmählich eingepreist und Branchen wie die Luft- und Raumfahrt oder die Finanzindustrie profitierten von Sonderfaktoren. Bei Lazard erwartet man nach dem stürmischen 2022 ein weiteres schwieriges Jahr, sieht andererseits aber Licht am Horizont: „Die bevorstehenden Schwierigkeiten sind allmählich eingepreist.“ Zudem erwarten die Lazard-Experten, dass Europa als erste Region aus der Rezession herauskommen wird.

Ein gutes Gefühl haben die Strategen deshalb für die Luft- und Raumfahrtindustrie, weil die derzeit über einen hohen Auftragsbestand verfügt. Ihre Kunden, die Fluggesellschaften, stellen ihre Flotten neu auf, um treibstoffeffizienter zu werden. Finanzwerte profitieren von der Rückkehr steigender Renditen – ein Rückenwind, den sie seit vielen Jahren nicht mehr gespürt haben. Darüber hinaus sieht man jetzt Wertsteigerungen bei den zyklischen Industrie- und Konsumgütern, die bereits einen deutlichen Abschwung erlebt haben. Hoffnung besteht auch wieder für die europäischen Verbrauchertitel: Sie dürften von der Wiederöffnung Chinas nach der Lockerung seiner Null-Covid-Politik profitieren.

Ihr seht, meine Freunde, selbst vorsichtig-optimistische Analysten finden im riesigen internationalen (hier: europäischen) Aktienangebot auch in schwierigen Zeiten einzelne Bereiche und Werte, die besondere Aufmerksamkeit verdienen.

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