Börse am Morgen: Dax erreicht neues Jahreshoch – Siemens erhöht Prognose – Zurich steigert Dividende

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Und die Rallye geht weiter: Im frühen Handel hat der Dax das bisherige Jahreshoch vom letzten Donnerstag von 15.520 Punkten übersprungen. Während der ersten Handelsstunde stieg der Dax auf 15.615 Punkten, bevor er wieder leicht Gewinne abgab. Nach gut einer Stunde liegt der Leitindex bei 15.587 Punkten.

Gestützt wird die Rallye von starken Quartalsberichten. So hat Siemens die Prognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht.

Siemens erhöht Prognose für das laufende Geschäftsjahr

Siemens hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022/2023 besser abgeschnitten als erwartet und wird optimistischer. Sowohl Umsatz als auch Gewinn sollen noch etwas stärker steigen als geplant. Im ersten Geschäftsquartal schnitt Siemens besser ab als erwartet. Die Digitalisierungsgeschäfte konnten Schwächen in der Zugsparte sowie bei der Medizintechniktochter Siemens Healthineers mehr als ausgleichen. Die Aktie legte nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um mehr als zwei Prozent.

Der Umsatz soll 2022/23 auf vergleichbarer Basis - also ohne Effekte aus Zu- und Verkäufen sowie Währungsumrechnungen - jetzt um sieben bis zehn Prozent zulegen. Die Spanne wurde damit an beiden Enden um je einen Prozentpunkt erhöht. Für die beiden Sparten Digital Industries und Smart Infrastructure erhöhte Siemens die Erwartungen für Umsatzwachstum und Profitabilität.

Beim Gewinn je Aktie vor bestimmten Kaufpreiseffekten wird sich das ebenfalls positiv auswirken. Dieser wird jetzt in einer Bandbreite zwischen 8,90 Euro und 9,40 Euro erwartet. Die Latte liegt hier damit jetzt jeweils 20 Cent höher.

Zurich verdient operativ mehr und erhöht Dividende

Der Schweizer Versicherer Zurich hat im vergangenen Jahr im operativen Geschäft mehr Geld verdient. Der Überschuss wurde dagegen von den Verwerfungen an den Finanzmärkten belastet. Mit Blick auf die dicke Kapitaldecke erhalten die Aktionäre eine höhere Dividende ausbezahlt.

Das Betriebsergebnis kletterte im Jahr 2022 um 12 Prozent auf 6,45 Milliarden US-Dollar, wie der weltweit tätige Versicherungskonzern am Donnerstag in Zürich mitteilte. Im wichtigen Schadengeschäft verblieb der Schaden-Kosten-Satz auf guten 94,3 Prozent.

Doch auch in der Lebensversicherung und im Geschäft mit dem US-Partner Farmers stieg das Betriebsergebnis um acht Prozent auf fast zwei Milliarden respektive um 18 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Farmers konnte nicht nur dank Preissteigerungen, sondern auch mit dem Zukauf des Schaden- und Unfallgeschäfts der Metlife-Gruppe zulegen.

Unter dem Strich fiel der Gewinn um 12 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar zurück. Analysten hatten mit Blick auf das schwierige Anlageumfeld damit gerechnet. Sie prognostizierten im Durchschnitt einen Gewinnrückgang auf 4,55 Milliarden. 2021 hatte Zurich in hohem Maß auf Kapitalanlagen erzielte Buchgewinne realisiert.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung von Anfang April trotz weniger Gewinn die Ausschüttung einer um zwei Franken auf 24 Franken je Aktie erhöhten Dividende vor. Zugleich läuft das Ende November gestartete Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,8 Milliarden Franken. Basis dazu ist die mit einer Solvenzquote von geschätzt 265 Prozent solide Kapitalausstattung.

Hoch bleibende Kosten bei sinkenden Absatzpreisen holen Verbio ein

Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio hat seine gestiegenen Kosten in den vergangenen Monaten nicht mehr vollständig an seine Kunden weitergeben können. Dank gestiegener Absatzpreise stieg der Umsatz im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs 2022/2023 (bis Ende Juni) zwar um ein Drittel auf über 1 Milliarde Euro, der operative Gewinn rutschte jedoch unter das Vorjahresergebnis. Vor allem im zweiten Geschäftsquartal fielen die Absatzpreise insbesondere für Bioethanol aufgrund von Importen aus Brasilien und den USA, wie Verbio am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Demgegenüber standen die gestiegenen Rohstoffpreise und Energiekosten.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben im ersten Halbjahr deshalb 170,3 Millionen Euro und damit 9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In den kommenden Monaten rechnet das Management aber mit sinkenden Kosten und hält deshalb an seiner Jahresprognose fest. Diese sieht ein operatives Ergebnis von 300 Millionen Euro vor.

(mit Material von dpa-AFX)

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