onvista Börsenfuchs: Emotionen und Börse - einfach unzertrennlich

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Quelle: onvista

Hallo Freunde! Die letzten Wochen haben uns richtig stark zugesetzt: Zuerst crashte die Silicon Valley Bank (SVB) und dann die Credit Suisse. Nun ja, nur die wenigsten kannten die SVB; aber die ganze Welt kannte die Credit Suisse. Und wenn so eine Bank in Schieflage gerät, dann geraten viele Anleger in Panik – auch die erfahrensten. Denn glaubt nicht, dass nur die unerfahrenen und die Laien mit der Credit Suisse Geld verloren haben.

Immer wieder hört man, dass Gefühle und Emotion nichts an der Börse zu suchen haben. Aber wer kann schon kalt und emotionslos bleiben, wenn sein Geld dahinschmilzt? Oder wenn die Gefahr besteht, einen Großteil seines Geldes nicht wiederzusehen? Da kriegen auch viele Experten Angst.

Schaut euch doch einfach mal die Achterbahnfahrt der Commerzbank und der Deutschen Bank an: Zuerst ging es bis zu 30 Prozent bergab und dann erholten sie sich wieder. Der Grund: Anleger hatten Angst (ja, das ist Emotion), ihr Geld zu verlieren. Sie fürchteten (schon wieder eine Emotion), dass die beide Banken auch in Schieflage geraten. Ich kann natürlich nicht allen in den Kopf schauen, aber bei einem bin ich felsenfest überzeugt: Bei vielen regierte die Panik!

Also, liebe Freunde, ihr könnt eure Gefühle und Emotionen nicht ausschalten. Das kann niemand. Ein bisschen Bauchgefühl ist doch bei jeder Investition dabei. Ein Blick auf die vielen Hypes bestätigt dies doch: Viele Anleger feierten die Party ihres Lebens und wachten anschließend mit einem Kater auf.

Sie fühlten (!) sich lange Zeit auf der sicheren Seite, haben alle Warnsignale nicht wahrnehmen wollen oder sie bewusst totgeredet. So nach dem Motto: Das kann nicht sein! Die Performance der letzten Zeit ist doch so beeindruckend! Die alten Kennzahlen können doch keine Bedetung mehr haben in dieser neuen und modernen Zeit! Und außerdem habe ich hier schon so viel Geld reingesteckt – das kann doch nicht alles für die Katz gewesen sein. Die ganzen Miesepeter übertreiben doch nur. Ich weiß nicht, wie ihr das seht: Aber rationale Argumente sind das nicht.

Klar, man kann nicht alles voraussehen. Manchmal wird man einfach kalt erwischt. Aber es ist nicht rational, während des Absturzes zu hoffen, dass die Motoren des Flugzeugs wieder anspringen. Leider glauben das an der Börse einige.

Nichts spricht dagegen, in ein Trendthema zu investieren; solange man sich der Gründe bewusst ist. Fragt euch daher immer: Was sind rationale, objektive Gründe und was Hoffnungen (also Emotionen)?

Die Emotion „Hoffnung“ ist nicht verkehrt; ich will sie nicht schlechtreden. Denn gäbe es sie nicht, würde schließlich niemand in Risikowerte und Zukunftsprojekte investieren. Bei solchen Projekten ist nämlich immer ein bisschen Ungewissheit dabei – und rationale Argumente gegen eine Investition lassen sich immer finden. Diese Ungewissheit lässt sich nur mit Hoffnung aushalten.

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