Börse am Morgen: Dax fällt um mehr als 1 Prozent – Varta kriselt weiter – Vonovia: Verkauf bringt 1 Mrd. EUR

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Der Dax hat am Mittwoch im Nachgang der Wall Street nachgeben. Unerwartet gute Quartalsberichte von Microsoft und Alphabet aus dem US-Technologiesektor reichten nicht aus, um die Indizes hierzulande in positives Terrain zu hieven. Nach den schlechten Nachrichten der kriselnden US-Regionalbank First Republic bleibt die konjunkturelle Zuversicht gedämpft.

Nach gut einer Stunde Handel liegt der Dax mit 1,05 Prozent im Minus bei 15,704 Punkten.

„Die Börsen stehen in dieser Berichtssaison im Spannungsfeld zwischen Tech und Banken“, sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Sorgen um die US-Regionalbanken flammten gerade wieder auf, während die Big Techs in den USA mit soliden Gewinnen überraschten. „Wohin dieses Spannungsfeld die Indizes treiben wird, ist noch offen“, so Altmann.

Varta kriselt weiter

Der in der Krise steckende Batteriehersteller Varta  hat das Jahr 2022 mit einem herben Verlust abgeschlossen. Unter dem Strich fuhr das in Schwierigkeiten geratene Unternehmen im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 200 Millionen Euro ein. Das liege an einer Abschreibung auf das Sachanlagevermögen in der Sparte mit Lithium-Ionen-Knopfzellen, die Varta einst so viel Wachstum beschert hatte. 2021 hatte das im SDax notierte Unternehmen noch knapp 126 Millionen Euro Gewinn gemacht.

Varta belasten unter anderem hohe Energie- und Rohstoffkosten. Der Konzern hatte zuletzt ein umfassendes Spar- und Umbauprogramm in die Wege geleitet. Zudem ringt das Unternehmen schon länger mit einer Nachfrageschwäche bei den einst so wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen, die etwa in Kopfhörern verbaut werden. Außerdem verschlang die eigene Elektroauto-Batteriezelle V4Drive reichlich Geld. Die seit einiger Zeit stark unter Druck stehende Varta-Aktie büßte im frühen Handel ein und liegt mit über 4,4 Prozent im Minus bei 22,93 EUR. Für Anleger heißt das: Nicht zugreifen und an der Seitenlinie bleiben.

Vonovia verkauft Anteil an Immobilienportfolio für eine Milliarde Euro

Deutschlands größter Wohnimmobilien-Konzern Vonovia beschafft sich Geld mit dem Verkauf einer Beteiligung an einem Immobilienportfolio. Das Unternehmen werde die Minderheitsbeteiligung an ihrem Südewo-Portfolio für eine Milliarde Euro an eine von Apollo verwaltete Gesellschaft veräußern. Das Geld stamme von Versicherungsunternehmen und anderen langfristigen Investoren. Die Transaktion bewertete das Südewo-Portfolio mit 3,3 Milliarden Euro. Darin seien Schulden und Barmittel nicht mit eingerechnet. Dies bedeute einen Abschlag von weniger als 5 Prozent auf den Fair Value der Südewo zum 31. Dezember 2022.

Das Unternehmen habe eine langfristige Option zum Rückkauf der Beteiligung. Eine Verpflichtung zur Ausübung der Option besteht aber nicht. Vonovia wird das Portfolio, das mehr als 21.000 Wohneinheiten an Standorten in Baden-Württemberg umfasst, weiter kontrollieren, bewirtschaften und konsolidieren. Die Transaktion soll Ende Mai abgeschlossen sein.

Roche mit Umsatzeinbußen durch weniger Corona-Geschäft

Stark gesunkene Einnahmen in der Corona-Diagnostik haben dem Pharmakonzern Roche im ersten Quartal einen Umsatzrückgang beschert. Wenngleich das Basisgeschäft rund lief und viel beachtete jüngere Produkte wie das Augenmedikament Vabysmo stark entwickelten, hatten die Schweizer den Einbußen nicht genügend entgegenzusetzen. Der Erlös sank um sieben Prozent auf 15,3 Milliarden Schweizer Franken (rund 15,6 Mrd Euro), wie der Konzern am Mittwoch in Basel mitteilte. Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Zudem belastete der starke Dollar, zu konstanten Wechselkursen betrug das Minus drei Prozent.

Der seit Mitte März amtierende neue Konzernchef Thomas Schinecker bekräftigte die noch von seinem Vorgänger Severin Schwan formulierten vorsichtigen Jahresziele. So geht der Konzern bisher zu konstanten Wechselkursen von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus, dabei rechnet Roche weiterhin mit Umsatzeinbußen im Corona-Geschäft von rund fünf Milliarden Franken. Im Einklang mit den Erlösen dürfte sich auch der Gewinn je Aktie (EPS) entwickeln.

Frankreich: Konsumklima verbessert sich leicht

Die Stimmung unter französischen Verbrauchern hat sich im April leicht verbessert. Das Konsumklima stieg zum Vormonat um einen Punkt auf 83 Zähler, wie das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einer Eintrübung auf 81 Punkte gerechnet. Trotz der Verbesserung liegt der Indikator immer noch klar unter seinem langfristigen Durchschnittswert von 100 Punkten.

Die Verbraucher bewerteten ihre künftige Finanzsituation und ihren Lebensstandard etwas besser. Die Furcht vor einer weiter anziehenden Inflation ging demgegenüber deutlich zurück. Die Lage am Arbeitsmarkt wurde als stabil angesehen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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