Börse am Morgen: Dax stabil – Gewinn schmilzt bei Carl Zeiss Meditec und Dürr – Baugenehmigungen sollen digital werden

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Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Die 16.000-Punkte-Marke des Dax bleibt unverändert im Fokus der Anleger. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt er im Miniminus von 0,03 Prozent bei 15.947 Punkten.

Nach der Rallye am Freitag hatte sich der deutsche Leitindex zum Wochenstart dicht unter dieser psychologisch wichtigen Hürde gehalten, aber kaum bewegt. Ähnlich ging es zum Handelsstart am Dienstag weiter - trotz zahlreicher Quartalsberichte deutscher Unternehmen.

Seit vier Wochen bewegt sich der deutsche Leitindex bereits in einer Spanne von rund 400 Punkten oder etwas mehr als zwei Prozent. Unter 15.700 Zählern bekommt er Unterstützung, bei 16.000 ist bisher aber Schluss.

Die Aktienmärkte bleiben seitwärts gerichtet.

Credit Suisse

Diese Aussage der Credit-Suisse-Analysten bezieht sich auf den Dax, wie auch auf die Indizes der Wall Street.

Carl Zeiss Meditec bestätigt konkretisierte Jahresziele

Carl Zeiss Meditec hat die erst jüngst konkretisierten Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 bestätigt. Die weltweiten Lieferketten blieben unter anderem wegen der Sanktionen angespannt. Der sich daraus ergebende Inflationsdruck bei Material und Personal dürfte das Unternehmen auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres belasten. Carl Zeiss Meditec hatte bereits Mitte April Eckdaten für das abgelaufene Quartal vorgelegt und seinen Ausblick konkretisiert.

Prognose Geschäftsjahr Carl Zeiss Meditec 2022/2023

Hier sind die von Carl Zeiss Meditec gemeldeten Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres.

Quartalszahlen Q2 für das Geschäftsjahr 2022/2023 Carl Zeiss Meditec

Dürr verdient weniger - Auftragseingang und Umsatz überraschen positiv

Der Maschinenbauer Dürr hat im ersten Quartal unter anderem wegen eines höheren Umsatzanteils von nicht so profitablen Geschäften und gestiegenen Kosten weniger verdient. Der Umsatz legte dagegen kräftiger zu als von Experten erwartet. Zudem zog auch der Auftragseingang überraschend weiter an.

Quartalszahlen Q1/23 Dürr

In ersten drei Monaten des laufenden Jahres legte das Volumen der Bestellungen um rund fünf Prozent auf den Rekordwert von fast 1,5 Milliarden Euro zu. Analysten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. Beim Umsatz übertraf Dürr die Prognosen der Experten. Der Konzern bestätigte zudem die Prognose für das laufende Jahr. Der Umsatz soll zwischen 4,5 und 4,8 Mrd. EUR liegen und die bereinigte EBIT-Marge zwischen 6 und 7 Prozent.

Digitale Baugenehmigung soll dieses Jahr deutlich vorankommen

Die Einführung der digitalen Baugenehmigung kommt voran. Bis Ende dieses Jahres würden bundesweit etwa 500 von 851 Behörden der unteren Bauaufsicht das neue System zur digitalen Antragstellung nutzen, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) am Montag in Berlin.

Damit können Bauherren und ihre Architekten Unterlagen digital beim Amt hochladen. Alle beteiligten Behörden können elektronisch auf die Akte zugreifen und die Genehmigungsschritte abarbeiten. Ausgedruckte Bauanträge auf Papier sollen nach und nach ersetzt werden. Am Ende steht eine Genehmigung mit elektronischem Siegel.

Das soll Zeit und Geld sparen. Sie gehe davon aus, dass in ein bis zwei Jahren ein deutlicher Beschleunigungseffekt sichtbar werde, sagte Geywitz. Ziel sei angesichts des Fachkräftemangels, mit derselben Zahl von Mitarbeitern mehr Anträge zu bearbeiten.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte das neue System nach dem Prinzip „einer für alle“ entwickelt und dann anderen Bundesländern angeboten. Der Bund unterstützte nach Geywitz' Angaben mit 16,7 Millionen Euro. Inzwischen hätten sich zehn Bundesländer angeschlossen, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD). Alle Kinderkrankheiten seien überwunden. Vorerst läuft das System im Pilotbetrieb in 149 Behörden. Nun gehe es darum, das System breit auszurollen und weitere Funktionen hinzuzufügen.

Die Länder, die sich der Lösung aus Mecklenburg-Vorpommern nicht anschließen, hätten parallel eigene Systeme entwickelt, sagte Pegel. Darunter sind Bremen, Brandenburg, Berlin, Thüringen, Hessen und Bayern.

Chinas Exporte wachsen langsamer - Importe sinken deutlich

Chinas Außenhandel hat im April an Schwung verloren. Wie der Pekinger Zoll am Dienstag mitteilte, stiegen Exporte im Vorjahresvergleich zwar um 8,5 Prozent auf 295,4 Milliarden US-Dollar an. Der Zuwachs fiel damit aber geringer aus als im Vormonat, als noch ein Plus von 14,8 Prozent verzeichnet worden war. Stark rückläufig waren im April die Importe in die Volksrepublik, die im Jahresvergleich um 7,9 Prozent sanken. China strebt in diesem Jahr nach dem Ende seiner strikten Corona-Politik einen wirtschaftlichen Aufschwung an. Im ersten Quartal war die zweitgrößte Volkswirtschaft überraschend stark um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Zuletzt gab es jedoch Anzeichen, dass der Aufschwung ins Stocken geraten könnte. So hatte sich die Stimmung in der Industrie laut offiziellem Einkaufsmanagerindex (PMI) im April deutlich abgekühlt.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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