BMW oder Heidelberg Materials? Welche Dividendenaktie mehr überzeugt!

Aktienwelt360 · Uhr

Die Wahl der richtigen Aktie kann eine knifflige Aufgabe sein, insbesondere wenn man zwischen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen wählen muss. In diesem Artikel möchte ich heute einmal einen Blick auf BMW (WKN: 519000) und die ehemalige Heidelberg Cement, Heidelberg Materials (WKN: 604700) werfen, um zu beurteilen, welche Aktie potenziell besser abschneiden könnte.

BMW-Aktie

Beginnen wir mit BMW, einem weltweit führenden Premium-Automobilhersteller mit Sitz in Deutschland. BMW ist bekannt für seine hochwertigen Fahrzeuge und bietet eine breite Palette von Automobilen, darunter Luxus- bzw. Premiumautos, Elektrofahrzeuge und Motorräder. Das Geschäftsmodell von BMW basiert somit im Kern auf der Herstellung und dem Verkauf von Fahrzeugen sowie verwandten Produkten und Dienstleistungen.

Die Wachstumschancen von BMW liegen in mehreren Bereichen: Zum einen hat das Unternehmen eine starke Position im Premiumsegment des Automobilmarktes, wo die Nachfrage weiterhin steigt. Darüber hinaus hat BMW in den letzten Jahren verstärkt in den Bereich der Elektromobilität investiert, um den wachsenden Trend hin zu umweltfreundlichen Fahrzeugen zu nutzen. Dies könnte BMW eine gute Position in einem zukünftigen Markt sichern. Zuletzt wurde hier im ersten Quartal 2023 ein ordentliches Wachstum der ausgelieferten vollelektrischen Fahrzeuge von 86,4 % erreicht.

Allerdings besitzen die Münchner hier auch einige Schwächen. So verpassten sie den frühzeitigen Einstieg in das boomende Segment und gelten nun als Nachzügler. Auf der anderen Seite gibt es ebenfalls Nachholbedarf bei der Digitalisierung des Automobils, die von ehemaligen Start-ups wie Tesla (WKN: A1CX3T) oder Nio (WKN: A2N4PB) vorangetrieben wird.

Günstige Bewertung als Kaufargument?

Ein Aspekt, der die Attraktivität der BMW-Aktie unterstreicht, ist das relativ niedrige erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6,5 (Stand: 12.6.23, Morningstar). Ein niedriges KGV im Vergleich zum erwarteten Ertrag deutet darauf hin, dass die Aktie vergleichsweise günstig bewertet ist. Viele Risiken werden damit im Vorfeld schon eingepreist. Zudem bietet BMW eine hohe erwartete Dividendenrendite von 7,9 %, was nicht wenig ist.

Die günstige Bewertung drückt jedoch auch die Skepsis vieler Marktteilnehmer aus, die disruptive Aufsteiger wie Tesla oder Nio als echte Bedrohung für etablierte Automobilhersteller sehen. Ob sie recht behalten oder nicht, das wird am Ende die Zukunft zeigen. Ich persönlich halte diese Ängste für übertrieben und glaube an die starken Marken der deutschen Hersteller, die für Generationen an Vertrauen stehen.

Heidelberg Materials

Werfen wir nun einen Blick auf Heidelberg Materials, einen führenden Hersteller von Baustoffen und Baustofflösungen. Das Geschäftsmodell von Heidelberg Materials konzentriert sich auf die Produktion und den Vertrieb von Zement, Beton und weiteren Baustoffen für die Bauindustrie. Im Vergleich zu BMW handelt es sich dabei um ein Unternehmen aus einem ganz anderen Sektor.

Die Wachstumstreiber von Heidelberg Materials liegen vor allem im Baubereich. Der weltweite Bedarf an Infrastruktur und Immobilien schafft eine starke Nachfrage nach Baustoffen und ein solides Fundament für Wachstum im Oligopol.

Darüber hinaus könnte Heidelberg Materials von der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Baustoffen profitieren, da das Unternehmen bereits Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Zementproduktion ergriffen hat. Auch wenn viele es glauben: Es handelte sich nicht ausschließlich um die Umbenennung von Heidelberg Cement in Heidelberg Materials.

Allerdings ist nicht alles rosig, wie oben beschrieben. So ist die Baubranche tendenziell zyklisch und investitionsintensiv, was auch auf Baustofflieferanten wie Heidelberg Materials durchschlägt. Auch existiert eine hohe Verschuldung aufgrund kostspieliger Übernahmen in der Vergangenheit. Auf der anderen Seite stehen eine unglaublich robuste Marktpositionierung mit tiefem Burggraben sowie starke Cashflows.

Attraktive Bewertung

Die Heidelberg-Materials-Aktie weist ein erwartetes KGV von 8,7 (Stand: 12.6.23, Morningstar) auf, was im Vergleich zu BMW etwas höher ist. Dennoch kann dies als attraktive Bewertung angesehen werden, insbesondere wenn man die Wachstumsperspektiven des Baustoffsektors berücksichtigt. Die erwartete Dividendenrendite fällt mit 3,7 % ebenfalls niedriger aus als bei BMW, ist aber immer noch als solide zu bezeichnen.

Fazit

Abschließend lässt sich beurteilen, dass sowohl BMW als auch Heidelberg Materials interessante Aktien am deutschen Markt sein könnten. BMW profitiert von seiner starken Position im Premium-Automobilsegment und der wachsenden Bedeutung der Elektromobilität. Die günstige Bewertung der BMW-Aktie und die hohe Dividendenrendite könnten Anleger ansprechen. Sie stehen aber auch synonym für Risiken. Heidelberg Materials hingegen hat gute Wachstumsaussichten im Baustoffsektor, der von der weltweiten Nachfrage nach Infrastrukturprojekten und nachhaltigem Bauen getrieben wird.

Die Entscheidung im heutigen Duell der Dividendenaktien ist somit äußerst schwierig. Fokussiert man sich ausschließlich auf die Bewertung, so würde die Entscheidung wahrscheinlich zu BMW tendieren. Hier gab es zudem zuletzt einen soliden Anstieg der Konzernumsatzerlöse von 18,3 % im ersten Quartal 2023 – und das, obwohl die Auslieferungen der Automobile mit 1,5 % rückläufig waren. Heidelberg Materials kam hingegen nur auf einen Anstieg der vergleichbaren Umsätze von 13,4 %, was ebenfalls nicht schlecht ist, jedoch im heutigen Duell den entscheidenden Nachteil darstellt.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von BMW und Heidelberg Materials. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Tesla.

Aktienwelt360 2023

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