Zement von Holcim und Heidelberg Materials bleibt gefragt

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Zürich/Frankfurt (Reuters) - Der Schweizer Zementkonzern Holcim rechnet mit einer weiterhin hohen Nachfrage nach Baustoffen und sieht sich nach dem zweiten Quartal auf Kurs zu seinen Jahreszielen. "Für Holcim gibt es keine Rezession", sagte Konzernchef Jan Jenisch. "Wir sind für die zweite Jahreshälfte gut aufgestellt und erwarten eine robuste Nachfrage." Der Manager räumte allerdings ein, dass das Marktumfeld im Moment nicht das freundlichste sei. Verbraucher und Unternehmen bekämen die Inflation zu spüren. Auch der deutsche Konkurrent Heidelberg Materials zeigte sich am Donnerstag zuversichtlich und hob nach einem kräftigen Gewinnplus seine Jahresprognose an.

Bei den Anlegern kamen die Zwischenberichte und Geschäftsaussichten der beiden größten Zementhersteller gut an. Die Aktien von Holcim und Heidelberg Materials gehörten mit Kursaufschlägen von 3,1 und 4,5 Prozent zu den größten Gewinnern unter den europäischen Baustoffwerten. "Holcim lieferte wiederum in einem schwierigen Wirtschaftsumfeld sehr gute Zahlen, auch weil die Nachfrage aus dem Infrastruktur- und dem kommerziellen Bau weiterhin intakt bleibt", erklärte Marco Estermann von der Luzerner Kantonalbank. Von Heidelberg Materials zeigten sich die Analysten der UBS positiv überrascht: Eine so deutliche Prognoseanhebung sei nicht zu erwarten gewesen, hieß es.

Holcim rechnet 2023 weiterhin mit mehr als sechs Prozent organischem Umsatzwachstum. Der bereinigte operative Gewinn (wiederkehrendes Ebit) soll um über zehn Prozent zulegen. Im zweiten Quartal stiegen die Verkaufserlöse um sieben Prozent auf 7,34 Milliarden Franken und das wiederkehrende Ebit um 13,9 Prozent auf 1,55 Milliarden Franken.

Heidelberg Materials erwartet im laufenden Jahr nun einen operativen Gewinn zwischen 2,7 und 2,9 Milliarden Euro, nachdem bislang 2,5 bis 2,65 Milliarden Euro in Aussicht gestellt wurden. Von April bis Juni kletterten die Erlöse des Herstellers von Zement, Beton, Sand und Kies auf vergleichbarer Basis um 4,6 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro und das operative Ergebnis wuchs um 17,5 Prozent auf 931 Millionen Euro. Dabei glichen höhere Preise und gesunkene Energiekosten einen Dämpfer durch niedrigere Absatzmengen aus.

(Bericht von Paul Arnold, John Revill und Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel