Bei dieser österreichischen Technologie-Aktie kündigt sich ein Turnaround an!

Aktienwelt360 · Uhr

Langfristig erfolgreiche Aktien aus Österreich sind rar gesät. Eine These, die sich mit einem Blick auf den österreichischen Leitindex untermauern lässt. Denn neben dem ATX mit einer 5-Jahresperformance von -6,34 % wirkt selbst der DAX mit einer positiven Rendite von 26,29 % wie ein Rennpferd (Stand: 04. August 2023, maßgeblich für alle Kennzahlen).

Kein Wunder, denn ein wesentlicher Bestandteil des ATX sind Banken und Unternehmen mit einem starken Bezug zu Russland. Nichtsdestotrotz gibt es auch interessante Unternehmen aus Österreich. Dazu zählt meiner Meinung nach die Aktie von AT+S (WKN: 922230).

Turnaround trotz katastrophalen Quartalszahlen?

Da AT+S ein abweichendes Wirtschaftsjahr hat, wurden die Ergebnisse des 1. Quartals 2023 erst Ende Juli veröffentlicht. Um das Ausmaß dieser Geschäftszahlen zu erkennen, muss man kein Experte sein. Denn während die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um 28 % auf nunmehr 362 Mio. Euro eingebrochen sind, ist das operative Ergebnis um 88 % auf 8 Mio. Euro geschrumpft. Nach Abzug des Steuer- und Zinsaufwandes ist das Nettoergebnis mit -2 Mio. Euro sogar negativ.

Nichtsdestotrotz sind die Reaktionen des Kapitalmarktes neutral ausgefallen. Ein Wunder? Wohl kaum! Denn seit dem Tief bei einem Kurs von 24,8 Euro je Aktie Anfang Mai 2023 konnte der Titel deutlich an Wert zulegen. So beträgt der Kursgewinn seit dem Tief nun stolze 35,8 %.

Doch wie lassen sich katastrophale Quartalszahlen mit steigenden Aktienkursen vereinbaren? Der Grund liegt vor allem darin, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird. Wenngleich der Vergleich zum Vorjahresquartal kein rosiges Zukunftsbild für die Aktie erwarten lässt, kommt es auf die Perspektive an.

Denn im Vergleich zum abgelaufenen 4. Quartal des vergangenen Wirtschaftsjahres beträgt das Umsatzwachstum 20 %. In Kombination mit den Aussagen des Managements erschließt sich daraus, dass der Geschäftsrückgang einen Boden gefunden haben könnte. Die Reaktion des Aktienmarktes läuft dieser Entwicklung für gewöhnlich voraus. Ein ähnliches Szenario lässt sich seit einigen Tagen auch bei der Aktie von Sartorius erkennen.

Ausblick

Sollte die Geschäftsentwicklung von AT+S wieder an Fahrt aufnehmen, stellt dies für Anleger zweifelsohne eine interessante Einstiegsgelegenheit dar. Denn als Hersteller von Leiterplatten wird man in den kommenden Jahren voraussichtlich von der zunehmenden Digitalisierung und der weltweiten Nachfragen an Elektrochips profitieren können.

Unter Voraussetzung der Erreichung der selbst gesetzten Ziele ist das Unternehmen zudem äußerst günstig bewertet. So wird für das Geschäftsjahr 2026/27 ein Umsatz von 3,5 Mrd. Euro bei einer operativen Marge von 27 bis 32 % erwartet. Unter der Annahme prozentual gleichbleibender Aufwendungen für Abschreibung, Zinsen und Steuern würde dies einem Nettoergebnis von 341 Mio. Euro entsprechen.

Da es aktuell ca. 38,85 Mio. ausstehende Aktien gibt, würde dies einem Ergebnis je Aktie in Höhe von 8,78 Euro entsprechen. Daraus würde sich ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von nur 3,87 ergeben.

Fazit

Keine Frage, die Ausgangsposition des Unternehmens könnte sich in den nächsten Monaten deutlich verbessern. Nichtsdestotrotz sollte man als Privatanleger die Aussagen des Managements nicht blind kaufen. Denn diese könnten basierend auf den weiteren konjunkturellen Entwicklungen nach unten angepasst werden.

Dennoch finde ich das Geschäftsmodell und das mögliche Wachstumspotenzial spannend, wonach sich für mich eine Investition zum aktuellen Zeitpunkt rechtfertigen lässt. Daher sollte man das Risiko über ein ausgewogenes Portfolio und einer dementsprechend niedrigen Positionsgröße steuern, sodass man als Anleger die Rendite des Portfolios selbst mit verfehlten Prognosen nicht unnötig gefährdet.

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Michael besitzt Aktien von AT+S und Sartorius. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

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