Siemens Energy erwartet mehrere Milliarden Verlust durch Windgeschäft

dpa-AFX · Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Energietechnikkonzern Siemens Energy geht wegen der massiven Probleme im Windgeschäft von einem Jahresverlust von mehreren Milliarden Euro aus. Dabei belasteten sowohl Kosten für die Behebung von Qualitätsmängeln bei Landturbinen als auch deutlich höhere Aufwendungen für den Hochlauf für Meeresanlagen (Offshore), teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Für das Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) erwartet Siemens Energy daher einen Verlust nach Steuern von rund 4,5 Milliarden Euro.

Die Mängel betreffen bestimmte Rotorblätter und Hauptlager sowohl älterer als auch neuer Landturbinen. Betroffen ist dabei lediglich ein Teil der Anlagen. Die Kosten für die Reparatur bezifferte Siemens Energy auf 1,6 Milliarden Euro, die im dritten Quartal verbucht wurden. Im Offshore-Bereich rechnet das Unternehmen mit höheren Produktkosten. Dies sowie "weitere Probleme" beim Hochlauf der Aktivitäten führen zu weiteren Belastungen von 600 Millionen Euro.

Unter dem Strich vervielfachte sich der Verlust im dritten Quartal auf 2,9 Milliarden Euro, nach einem Minus von 564 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das Ergebnis wurde zusätzlich noch durch eine Abschreibung von 700 Millionen Euro auf latente Steuern belastet.

Ende Juni hatte das Management um Konzernchef Christian Bruch wegen der Probleme im Geschäft mit Windanlagen die Ergebnisprognose, die zuvor bereits zweimal gesenkt wurde und schon hunderte Millionen Euro Verlust vorsah, zurückgezogen.

Die Aktie war daraufhin binnen eines Tages um 37 Prozent eingebrochen. Bruch hatte einräumen müssen, das Ausmaß der Probleme so nicht erwartet zu haben. Das Strategie- und Restrukturierungsprogramm im Windgeschäft soll nun überprüft werden. Einzelheiten will Siemens Energy auf einem Kapitalmarkttag im November nennen./nas/zb

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