Aussichten der KI-Branche: Nvidia im Fokus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Tatiana Shepeleva/Shutterstock.com

Künstliche Intelligenz ist eigentlich nichts Neues mehr. Die Gesichtserkennungssoftware auf unseren Smartphones oder die Autokorrektur ist nur mittels KI möglich. Doch die so genannte generative KI, wie zum Beispiel ChatGPT erstellt blitzschnell Inhalte wie Texte, Bilder oder gar Videos. 

Jedoch benötigen diese Programme einiges an Rechenleistung - Rechenleistung die unter anderem von Nvidia-Chips zur Verfügung gestellt wird.

Was macht Nvidia so einzigartig?

Nvidia ist der weltweit größte Anbieter in der High-Performance-Computing-Commuity. Laut Expertenschätzungen dominiert Nvidia die Branche mit einem Anteil von bis zu 80 Prozent.

Die leistugsstarken Graphic-Processing-Units (GPU) eignen sich besonders gut, um komplexe KI-Modelle zu erstellen und die hauseigene Computingplattform CUDA beschleunigt die Entwicklung von KI-Algorythmen.

Nvidia hat es geschafft, mit seiner innovativen Technologie ein umfangreiches Angebot zu schaffen, welches in vielen zukunftsrelevanten Branchen zum Einsatz kommt. Somit hat sich das Unternehmen seinen eigenen Burggraben gebaut. 

Analysten heben nach Quartalszahlen Kursziel an

Nvidia hat mit den Zahlen am gestrigen Abend alle Erwartungen für das zweite Quartal übertroffen. Die Umsatzerlöse von 13,51 Mrd. USD überstiegen die Prognose von 11,22 Mrd. USD um 20,4 Prozent. Auch der Ausblick auf das neue Quartal fiel besser aus als erwartet.

Die Aktie kostet aktuell allerdings bereits mehr als dreimal so viel wie noch zu Jahresbeginn, damit ist Nvidia-Aktie an der Börse rund 1,2 Billionen USD wert.

Nach den Zahlen hat die US-Bank JPMorgan das Kursziel für Nvidia von 500 auf 600 USD angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Den Anlegern wird also empfohlen, den Wert im Portfolio überzugewichten.

Das Analystenhaus Bernstein Research hat das Kursziel für Nvidia von 475 auf 675 USD angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Es wird also eine zum Index überproportionale Kursentwicklung erwartet.

Ausblick der KI-Branche

Schon in der Vergangenheit hat sich die Branche rasant entwickelt. Aber auch der Ausblick ist durchweg positv und verspricht tiefgreifende Veränderungen in vielen Teilen unseren Lebens. Bernstein Research sehe das Geschäftspotenzial mit Chips für Datenzentren noch in einer frühen Phase.

Die Fähigkeit von KI-Systemen, Muster zu erkennen, Vorhersagen zu treffen und komplexe Aufgaben zu lösen, wird kontinuierlich verbessert. Daher steigt die Nachfrage nach komplexen Sprach- und Übersetzermodelle, intelligenten Netzwerk-Plattformen sowie weiteren Softwarelösungen.

Analysten von Goldman gehen davon aus, dass die Investitionen der USA in KI bis 2030 ein Prozent des dortigen BIP ausmachen könnten. Laut Schätzungen wären das 287 Mrd. USD.

Deutschland will KI-Forschung vorantreiben

Die Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger kündigt einen KI-Aktionsplan an. Sie sprach von enormen Chancen für Wissenschaft, Wachstum und Wohlstand.

"KI ist eine Schlüsseltechnologie und als solche wie Elektrizität Ausgangspunkt für zahlreiche Entwicklungen, Innovationen und Produkte"

Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger

In der laufenden Legislaturperiode werde allein das Ministerium mehr als 1,6 Milliarden Euro in Künstliche Intelligenz investieren.

Welche Unternehmen profitieren noch vom KI-Hype?

Nach der Nvidia-Überraschung sind weitere Halbleiterwerte gefragt.

In Japan legten Aktien der Halbleiter-Ausrüster Advantest und Tokyo Electron zu. In Taiwan stiegen die Papiere des weltgrößten Chipauftragsfertigers TMSC und in Südkorea verzeichneten Aktien des Halbleiterkonzerns SK Hynix Gewinne.

Gefragt war außerdem der Industrieausrüster ASML, der sogut wie jeden Halbleiterproduzenten mit seinen einzigartigen Maschinen beliefert und so die Chipproduktion erst möglich macht.

Außerdem macht der Chipentwickler ARM seinen Börsengang in New-York offiziell. Es wird erwartet, dass dies der größte Börsengang des Jahres in den USA wird. Die Arm-Designs setzten sich in Smartphones  aufgrund der effizienteren Energieausbeute gegen Systeme von Intel durch. Inzwischen werden ARM-Chips auch in Rechenzentren und den Apple-Macs eingesetzt.

Fazit

Künstliche Intelligenz wird eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Arbeitswelt von Morgen spielen. Klar ist: wer in KI investiert senkt langfristig die Lohnkosten und steigert gleichzeitig die Rechenleistung. Routineaufgaben werden voll automatisiert und neue Möglichkeiten für kreative Tätigkeiten entstehen.

Die Fähigkeit von KI wird in vielen Berufen unverzichtbar. Der verantwortungsvolle Umgang sollte jedoch auch mit Fortschreiten der Technik berücksichtigt werden. Um mögliche negative Auswirkungen zu minimieren, muss sich die Branche vermehrt damit auseinandersetzen, wie KI ethisch korrekt verwendet werden kann.

Wer von der Entwicklung der KI-Branche profitieren möchte kann sich entsprechende Einzelwerte ins Portfolio legen. Wer stärker diversifizieren möchte um das Risiko zu minimieren kann auch auf einen KI-ETF zurückgreifen.

Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF 1C USD Acc.

WisdomTree Artificial Intelligence UCITS ETF USD Acc.

Amundi Stoxx Global Artificial intelligence UCITS ETF Eur. Acc.

Mit Material von dpa-AFX

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