Dax Vorbörse

Dax vorbörslich im leichten Minus – Ölpreise ziehen weiter an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Marco Ritzki/Shutterstock.com

Der Dax dürfte am Montag nach der jüngsten Erholung stabil starten. Wichtigstes Ereignis für die Anleger ist in dieser Woche die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) über ihren Zins und das weitere geldpolitische Vorgehen am vergangenen Donnerstag entschieden hatte. 

Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,1 Prozent auf 15.878 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutet sich ein um 0,3 Prozent schwächerer Börsenstart an. 

In der Woche zuvor hatte der Dax rund ein Prozent zugelegt und damit positiv damit auf die EZB reagiert. Diese hatte den Leitzins zwar erneut angehoben, aber zugleich signalisiert, dass damit die im Sommer 2022 begonnenen Zinsanhebungen zur Bekämpfung der hohen Inflation beendet sein könnten. 

Trotz der Erholung ist es dem deutschen Börsenbarometer bisher aber nicht gelungen, aus seiner jüngsten Spanne von rund 15.500 bis circa 16.000 Punkten auszubrechen. Wie es weitergeht, könnte vor allem von der Fed entschieden werden, denn die US-Notenbank steht am Mittwoch mit ihrer Geldpolitik im Fokus. Die meisten Experten gehen von keiner weiteren Zinserhöhung aus, ausgeschlossen ist ein solcher Schritt aber nicht. Als entscheidend gilt aber vor allem, wie lange eine mögliche Leitzins-Plateauphase anhalten dürfte. Je länger sie dauert, desto belastender könnte es für die Märkte sein. Ein Wiederaufleben der hohen Inflation könnte indes noch schädlicher sein für die Wirtschaft. 

Die Europäische Zentralbank habe derweil inzwischen zum Ausdruck gebracht, dass ein ausreichend restriktives Zinsniveau erreicht worden sei, konstatierten die Experten der Landesbank Helaba. "Sie will die Wirkung der bereits erfolgten Zinserhöhungen auf das Wachstum und vor allem auf die Inflation abwarten." Und dies sei auch mit Blick auf die Fed und ihre Leitzinsentscheidung denkbar. "Wir gehen davon aus, dass sich die Fed für unveränderte Zinsen aussprechen wird, wenngleich auch dort die Lage nicht eindeutig ist." 

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten dürften Änderungen in den Indizes Aufmerksamkeit auf sich ziehen, auch wenn sich vorbörslich kaum Kursveränderungen andeuteten. 

Im Dax bleibt alles beim Alten, doch im MDax ist ab sofort wieder der Internetdienstanbieter United Internet vertreten. Komplett raus aus den großen Indizes ist der Anlagenbauer Krones  und Basler musste seinen Platz im Nebenwerte-Index SDax räumen. 

Im SDax sind nun die United-Internet-Tochter Ionos und der Börsenneuling und Wasserstoff-Spezialist Thyssenkrupp Nucera zu finden. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigten sich nur die letztgenannten Aktien leicht auffällig. Sie legten im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag um 0,8 Prozent zu. 

Die Aktien von Puma SE könnten nach dem Börsenstart laut einem Händler darauf reagieren, dass die Ferrari-Motorsportabteilung Scuderia Ferrari den Sportartikelhersteller offenbar von 2024 an erneut als Premiumpartner ausgewählt habe. Auf Tradegate zeigten sich die Puma-Papiere allerdings kaum verändert.

Deutliche Verluste an der Wall Street

Nach Gewinnen am Vortag ist es am Freitag an den US-Börsen wieder abwärts gegangen. Erneut fielen die Konjunkturdaten überwiegend stark aus, was unter Anlegern Sorgen über einen weiteren Zinsschritt durch die US-Notenbank Vorschub leistete. Die Daten werden wegen der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der Fed besonders beachtet. Auch der große Verfall am Derivatemarkt könnte ein Grund für die Verluste gewesen sein.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel 0,83 Prozent schwächer auf 34.618,24 Punkte, was im Wochenverlauf ein kleines Plus von 0,1 Prozent bedeutet. Der marktbreite S&P 500 verlor am Freitag 1,22 Prozent auf 4.450,32 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,75 Prozent auf 15.202,40 Punkte abwärts. Das Wochenminus beläuft sich damit auf 0,5 Prozent. 

Verluste in Hongkong

Andauernde Sorgen wegen der Immobilienkrise Chinas haben den Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong zum Wochenstart belastet. Jüngst aufgekommene Erholungssignale aus anderen Teilen der chinesischen Wirtschaft halfen am Montag nicht mehr. So stehen für den in kriselnden Immobilienentwicklet Country Garden wichtige Termine an, unter anderem mit der Abstimmung von Gläubigern über einen Zahlungsaufschub einer Anleihe. Der Hang Seng fiel zuletzt um rund ein Prozent. Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, notierte hingegen wenig verändert.

Renten

Bund-Future                130,08              -0,14%

Devisen: Euro erholt sich zum Start in die Fed-Woche etwas 

Der Euro hat sich zum Start in die Woche mit der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch etwas von den Verlusten der vergangenen Handelstage erholt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0671 US-Dollar und damit etwas mehr als am Freitagabend. 

Der Euro hatte Ende vergangener Woche nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Aussagen deren Präsidentin Christine Lagarde deutlich an Wert verloren. Der Kurs war zeitweise bis auf etwas mehr als 1,06 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit März gefallen. 

Die europäischen Währungshüter hatten am Donnerstag zwar die Leitzinsen das zehnte Mal in Folge angehoben, signalisierten aber, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte. Höhere Zinsen kommen einer Währung in der Regel zugute. 

Am Montag stehen keine wichtigen Konjunkturdaten an - weder in Europa noch in den Vereinigten Staaten. Für Bewegung dürfte dagegen die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) am Mittwochabend sorgen. 

Die Fed entscheidet, ob es im Kampf gegen die hohe Inflation einen erneuten Zinsschritt oder eine Zinspause gibt. Nach der Erhöhung der Leitzins-Spanne auf 5,25 bis 5,50 Prozent blieb im Juli die Tür für weitere Straffungen offen. 

Experten gehen überwiegend davon aus, dass die US-Zentralbank die Zinsen erst einmal nicht weiter anhebt. Spannender dürften aber auf jeden Fall die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell sein. Hier werden die Investoren genau hinhören, mit Blick auf die Aussichten für die kommenden Monate.

Euro/USD                           1,0668                   0,07%

USD/Yen                             147,70                   -0,10%

Euro/Yen                             157,56                   -0,03%

Ölpreise ziehen weiter an - Brent und WTI auf Hoch seit November 

Am Ölmarkt sorgt die jüngste Angebotsverknappung weiter für hohe Preise. In den ersten Handelsstunden der Woche zog der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November im Vergleich zum Freitagschluss um bis zu 72 Cent auf 94,65 Dollar an. Die Kosten für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterten am Montagmorgen um bis zu 82 Cent auf 91,59 Dollar. 

Die Ölpreise haben in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten deutlich zugelegt. So hatte ein Fass der Sorte Brent Ende Juni lediglich noch etwas mehr als 70 Dollar gekostet. Vergangene Woche hatte der Auftrieb bei den Ölpreisen nach der Ankündigung großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland, ihre Lieferungen knapp halten zu wollen, an Fahrt aufgenommen. 

Neben dem Ölkartell Opec rechnet auch die Internationale Energieagentur (IEA) mit einem zu geringen Ölangebot im Jahresverlauf.

Brent                         94,39                +0,46 USD

WTI                           91,35                +0,58 USD

Umstufungen von Aktien 

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR MERCK KGAA AUF 201 (190) EUR - 'BUY' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR LUFTHANSA AUF 13,50 (14,10) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- JPMORGAN HEBT ZIM AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 15,40 USD 

- BARCLAYS HEBT UNIBAIL-RODAMCO-WESTFIELD AUF 'OVERWEIGHT' (UW) - ZIEL 58 (47)EUR 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR GSK AUF 1575 (1450) PENCE - 'EQUAL WEIGHT' 

- HSBC HEBT ZIEL FÜR UBS AUF 33 (24,50) CHF - 'BUY' 

- JEFFERIES HEBT BIOPHARMA CREDIT AUF 'BUY' (UNDERPERFORM) 

- JEFFERIES HEBT ENERGEAN AUF 'BUY' - ZIEL 1500 (1100) PENCE 

- JPMORGAN HEBT INT. DISTRIBUTIONS SERVICES AUF 'OVERWEIGHT' - ZIEL 310 (300) P 

- JPMORGAN SENKT MOLLER-MAERSK AUF 'NEUTRAL'(OVERWEIGHT) - ZIEL 13000 (18500) DKK 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ORSTED AUF 460 (640) DKK - 'NEUTRAL' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 3900 (4300) PENCE - 'OVERWEIGHT' 

- RBC HEBT FEVERTREE DRINKS AUF 'SECTOR PERFORM'(UNDERPERFORM) - ZIEL 1300(1000)P 

- RBC HEBT ZIEL FÜR ENI AUF 16 (15) EUR - 'SECTOR PERFORM' 

- RBC SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 175 (180) SEK - 'SECTOR PERFORM' 

- UBS SENKT ZIEL FÜR ADYEN AUF 772 (854) EUR - 'NEUTRAL'

Termine Unternehmen

10:00 FRA: Societe Generale, Capital Markets Day

11:00 GBR: Aston Martin, außerordentliche Hauptversammlung

Termine Konjunktur

14:00 POL: Verbraucherpreise 8/23

16:00 USA: NAHB Index 9/23

Sonstige Termine

DEU: Fortsetzung 6. Bundeskongress der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) unter dem Motto "Morgen braucht uns", Berlin

+ Wahl des Gewerkschaftsrats und des Bundesvorstands

09:30 DEU: Konferenz «Gesellschaftsprojekt Energiewende. Volle Kraft voraus!» der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, u. a. mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne)

11:00 DEU: "Innovationen für die Menschheit aus Rheinland-Pfalz - Erfolgreiches Clustermanagement in der Biotechnologie", Berlin

U.a. mit Clemens Hoch (SPD), Staatsminister für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz und Sabine Nikolaus, Landesleiterin Boehringer-Ingelheim Deutschland GmbH.

13:00 DEU: Offizielle Eröffnung einer 12 Megawatt-Aufdach-Solaranlage auf einem Metro-Logistikzentrum, Marl. Die Anlage ist nach Angaben der Betreiber die größte Aufdachanlage in Deutschland; u.a. mit NRW-Energieministerin Mona Neubaur (Grüne

Redaktion onvista/dpa-AFX

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