Börse am Morgen

Dax eröffnet leicht schwächer - Bayer schockiert die Märkte

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Maurice NORBERT/Shutterstock.com

Nach einer starken Vorwoche, in der der deutsche Leitindex insgesamt fast neun Prozent zulegen konnte, startet der Index am Montag mit leichten Verlusten in den Handel. Damit bleibt der Dax bei rund 15 900 Punkten vorerst unter der 16 000er-Marke stehen. Nach dem Auslaufen der Quartalssaison und dem Abebben der Euphorie über ein mögliches Ende des Zinserhöhungszyklus rücken nun wieder vermehrt andere Nachrichten in den Fokus.

Bayer-Aktie fällt zweistellig

An diesem Morgen sind das vor allem die Nachrichten rund um den Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer. Im frühen Handel gaben die Titel klar zweistellig ab und sanken mit nur noch rund 36 Euro auf ein neues Tief seit 2011 ab. Neben einer milliardenteuren juristischen Glyphosat-Niederlage in den USA müssen Anleger auch den jähen Abbruch der klinischen Studie mit dem Hoffnungsträger Asundexian verdauen.

Das Medikament sollte das Schlaganfallrisiko von Patienten mit Vorhofflimmern senken. Bayer musste eine entsprechende Phase-3-Studie jedoch jüngst mangels Wirksamkeit beenden, wie der Konzern am Sonntag mitteilte. Anleger waren darauf offenbar nicht gefasst. Bis zu fünf Milliarden Euro jährliches Umsatzpotenzial hatte der Leverkusener Konzern dem Medikament zugetraut. Potenzial, das sich nun plötzlich verflüchtigt. 

Die britische Investmentbank Barclays hat Bayer nach dem Misserfolg in der Asundexian-Studie von "Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft. Das Kursziel stampfte Analystin Emily Field am Montagmorgen von 65 auf 40 Euro ein. Die Hoffnung auf den Gerinnungshemmer habe sie im April 2022 zur Empfehlung bewogen, so Field. Nun sei "total überraschend" die Studie abgebrochen worden. Es gebe sicher noch strategische Optionen, sie geht aber zunächst an die Seitenlinie.

Bundrendite klettert auf 2,6 Prozent

Wie der Dax startete auch der Anleihemarkt mit leichten Verlusten in die neue Handelswoche. Der Bund-Future - eine fiktive, zehn Jahre laufende Bundesanleihe mit sechs Prozent Kupon - fiel auf knapp 132 Punkte. Die entsprechende Rendite zehnjähriger Bundesanleihen kletterte damit auf 2,6 Prozent.

Übergeordnet sind die Renditen am Anleihemarkt aber trotzdem weiter deutlich rückläufig. Den bisherigen Höhepunkt hatten die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen Ende September mit rund drei Prozent erreicht. Seither sind sie also etwa 40 Basispunkte gesunken. Der Bund-Future legte entsprechend in dieser Zeit kräftig zu; von 127 auf nun 132 Punkte (siehe Chart unten). Der Zinsgipfel scheint also auch hier erst einmal erreicht zu sein. (mit Material von dpa-AFX).

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