Aktien Frankfurt: Käufer im Dax bleiben vor Fed-Signalen am Abend am Zug

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch nur knapp unter seinem jüngsten Rekordhoch geblieben. Am Vormittag hatte der Leitindex die tags zuvor erreichte Bestmarke fast wieder erreicht, die Kraft für einen Sprung darüber fehlte aber. So notierte der Dax am Nachmittag mit plus 0,08 Prozent auf 16 804,40 Punkten.

Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,35 Prozent auf 26 488,68 Zähler nach. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx stand wiederum ein Plus von 0,1 Prozent zu Buche.

Seit vergangenem Dienstag hatte der Dax mit einer Ausnahme jeweils Rekordstände erreicht - am Vortag bei 16 837 Punkten. Seine Jahresendrally seit dem Zwischentief im Oktober hatte er damit auf gut 15 Prozent ausgebaut.

Dass sich in den USA der Anstieg der Erzeugerpreise im November etwas stärker als erwartet abgeschwächt hatte, lieferte zur Wochenmitte keine frischen Impulse. Im Blick steht viel mehr die Leitzinsentscheidung in den USA am Abend. Die US-Notenbank dürfte auf ihrer letzten Zinssitzung in diesem Jahr geldpolitisch erneut stillhalten. Marktbeobachter achten besonders darauf, welche Signale die Währungshüter um ihren Chef Jerome Powell für das kommende Jahr senden werden.

Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen ist derzeit die größte Schubkraft hinter der aktuellen Jahresendrally. Auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten Marktteilnehmer im kommenden Jahr Zinssenkungen.

Für den morgigen Donnerstag wird mit Blick auf die nächste EZB-Zinssitzung zwar noch nicht mit einer Änderung des Leitzinses gerechnet. Es sei aber wahrscheinlich, dass die EZB ihre Inflationsprognosen leicht nach unten anpassen werde, erläuterte der Aktienexperte Marc Kiewitz vom Broker ActivTrades. Kiewitz geht davon aus, dass der Zinsgipfel erreicht ist. Eine schnelle Zinswende erwartet er aber nicht und rechnet mit einer ersten Zinssenkung frühestens im dritten Quartal 2024, auch weil das Zwei-Prozent-Ziel bei der Inflation noch längst nicht in trockenen Tüchern sei.

Unter den Einzelwerten bewegten am deutschen Markt zur Wochenmitte Umstufungen durch Analysten. Eine doppelte Hochstufung von "Sell" auf "Buy" durch die Schweizer Bank UBS gab der Erholung der Papiere von BASF weiteren Auftrieb. Die Titel des Chemiekonzerns zogen an der Dax-Spitze um 4,4 Prozent an.

Die Einigung der Ampel-Koalition auf einen Bundeshaushalt für 2024 schmeckte unterdessen nicht allen Anlegern. Denn zur Finanzierung werden harte Sparbeschlüsse erwartet. So soll eine Kerosinsteuer auf innerdeutsche Flüge eingeführt werden. Die Aktien der Lufthansa verloren angesichts dieser Aussicht 2,2 Prozent.

Vizekanzler Robert Habeck sprach zudem von einem vorzeitigen Auslaufen der Förderung von E-Autos und schmerzhaften Einschnitten für die Solarbranche. Die Papiere der Solarzulieferer SMA Solar und Wacker Chemie rutschten daher um mehr als zehn beziehungsweise drei Prozent ab. Für die Anteile des auch auf Halbleiterlösungen ausgerichteten Spezialchemiekonzerns Merck KGaA ging es um 1,6 Prozent bergab.

Die Bank of America sprach ein "Buy"-Votum für Continental aus, woraufhin die Anteile des Autozulieferers und Reifenherstellers zuletzt noch um 1,8 Prozent stiegen nach zuvor noch höherem Zuwachs.

Der Euro gab etwas nach. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0796 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag etwas höher auf 1,0804 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,25 Prozent am Vortag auf 2,24 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 126,83 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,20 Prozent auf 135,37 Punkte hoch./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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