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Das musst du zum Bitcoin-Halving wissen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Krypto-Fans warten mit Spannung auf das Bitcoin-Halving im April. Wir erklären, was du dazu wissen musst und wie sich die Verknappung auf den Kurs der ältesten Kryptowährung der Welt auswirkt.

Quelle: Onvista

Dieses Jahr ist es wieder so weit: Das sogenannte Bitcoin-Halving steht an. Rund um den 23. April wird das Angebot an Bitcoin zum vierten Mal in seiner Geschichte künstlich verknappt. Das kann einen erheblichen Einfluss auf den Markt haben. Denn sollte die Nachfrage nach der Kryptowährung steigen, könnte die Angebotsverknappung den Bitcoin-Kurs in die Höhe treiben. Das ist zumindest die Hoffnung vieler Fans der weltweit bekanntesten Kryptowährung. Um zu verstehen, was genau hinter der „Halbierung“ steckt, musst du zuerst wissen, wie Bitcoins entstehen.  

So entsteht ein Bitcoin

Damit das System Bitcoin funktionieren kann, braucht es sehr viele Computer auf der ganzen Welt, die eine Bitcoin-Software installiert haben. All diese Computer bündeln ihre Rechenleistung und bilden so gemeinsam ein dezentrales Netzwerk, das den Handel mit der Digitalwährung ermöglicht. 

In diesem Netzwerk wird nun ausnahmslos jede einzelne Transaktion gespeichert, jeder Kauf, jeder Verkauf sowie die dazugehörigen Wallet-Adressen, und zwar auf der sogenannten Blockchain. Das funktioniert so ähnlich wie ein digitales Kontobuch, in dem Transaktionsinformationen in einer sehr langen Kette aneinandergereiht werden. Das geschieht aber nicht von alleine.

Hier kommen wir zum Bitcoin-Mining: Damit alle Informationen fehlerfrei auf der Blockchain gespeichert werden, braucht es die sogenannten Miner. Die Aufgabe eines Miners ist es, alle Transaktionen eines bestimmten Zeitraums zu sammeln, zu überprüfen und letztlich in einen neuen Block zu verwandeln, der an die bestehende Kette gereiht wird. Das ist gar nicht so einfach und hat mit Algorithmen und sogenannten Hashes zu tun. Vereinfacht gesagt müssen Miner auf der Suche nach einem neuen Block komplexe Rechenaufgaben lösen, die sich auf die Transaktionen beziehen und sehr viel Rechenleistung und Strom benötigen. 

Belohnung für Miner wird halbiert

Darüber hinaus ist die Digitalwährung Bitcoin so konzipiert, dass das Mining mit der Zeit immer schwieriger wird. Je mehr Bitcoin bereits existieren, desto schwieriger wird es, einen neuen Block zu errechnen. Damit Miner für ihre Arbeit einen Anreiz bekommen, erhalten sie für jeden neuen Block eine Belohnung – und zwar in Form von Bitcoin. Der sogenannte Block-Reward beläuft sich auf aktuell 12,5 Bitcoin pro gefundenen Block plus Transaktionsgebühren.

Das entspricht bei einem Kurs von etwa 42.000 Euro je Bitcoin (siehe Chart unten) derzeit rund einer halben Million Euro. Deshalb ist Bitcoin-Mining weltweit so populär. Die Miner konkurrieren auf der Suche nach neuen Blöcken miteinander. Wer als erstes den richtigen Block errechnet, hat gewonnen.

Damit kommen wir schließlich zum bevorstehenden Halving-Event: Immer dann, wenn insgesamt 210.000 neue Bitcoin-Blöcke entstanden sind, wird der Block-Reward automatisch halbiert. Das ist fest im Bitcoin-Code verankert und rund alle vier Jahre der Fall. Das nächste Bitcoin-Halving steht uns laut aktuellen Schätzungen am 23. April bevor. Ab diesem Zeitpunkt erhalten Miner für jeden gefundenen Block nur noch 3,125 Bitcoin. Dieser periodische Vorgang soll das Mining-Tempo verlangsamen und damit die Gesamtmenge an Bitcoin regulieren. 

Die Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs

Der Bitcoin-Kurs ist im Anschluss an die drei vergangenen Halvings gestiegen. Das heißt aber nicht, dass dies immer der Fall sein muss. Zwar gelangen durch das Halving weniger neue Bitcoin auf den Markt. Das bedeutet zunächst einmal aber nur, dass einige Miner aus dem Markt ausscheiden werden, weil ihre Arbeit unrentabel wird und nur die überleben können, die am effizientesten arbeiten. 

Der Bitcoin-Kurs steigt nur dann, wenn zusätzlich zur Angebotsverknappung auch die Nachfrage steigt. Ob das so sein wird, ist reine Spekulation. Das Bitcoin-Halving hat also an sich genommen keine direkte Auswirkung auf den Kurs. Vielmehr geht es um die Frage, wie sich die Nachfrage in den darauffolgenden Monaten entwickeln wird. Mehr dazu kannst du in der Krypto-Kolumne unseres Autors Alexander Mayer lesen. 

Gut zu wissen:

·       Voraussichtlich am 23. April wird der Mining-Reward halbiert

·       Miner, die neue Bitcoin berechnen, erhalten dann für ihre Arbeit nur noch 3,125 Bitcoin als Belohnung

·       Halving-Events haben den Bitcoin-Kurs in der Vergangenheit langfristig nach oben getrieben

·       Ob das wieder so sein wird, ist ungewiss und hängt vor allem von der Nachfrage ab

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