Verbände - Offshore-Windbranche muss beim Ausbau zulegen

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Düsseldorf (Reuters) - Der Ausbau der Windenergie auf See muss den Branchenverbänden zufolge deutlich steigen, um die Klimaziele Deutschlands bis 2030 zu erreichen.

Nach einer am Dienstag vorgestellten Erhebung des Beratungsunternehmen Deutsche WindGuard konnten im vergangenen insgesamt 27 Anlagen mit einer Leistung von 257 Megawatt erstmals ihren Strom in das Netz einspeisen, wie die Organisationen, darunter der Maschinenbauverband VDMA Power Systems und der Bundesverband WindEnergie Offshore (BWO), mitteilten. Insgesamt seien in Deutschland damit derzeit Offshore-Wind-Projekte mit einer installierten Leistung von rund 8,5 Gigawatt in Betrieb. Drei weitere Projekte befänden sich im Bau. Zwei davon mit einer Gesamtleistung von 718 Megawatt sollten noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.

Es sei erfreulich, dass der Offshore-Wind-Zubau langsam wieder Fahrt aufnehme, hieß es. Gleichzeitig werde deutlich, dass in den kommenden sieben Jahren Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 21,5 Gigawatt zusätzlich in Betrieb genommen werden müssen, um das politische Zubauziel von mindestens 30 Gigawatt Windenergie auf See bis Ende 2030 zu erreichen. Das bedeute durchschnittlich 3,1 Gigawatt pro Jahr. "Aber politische Ausbauziele allein schaffen keine industriepolitische Umsetzungsgrundlage." Nötig seien unter anderem Finanzierungshilfen. Das Windenergie-auf-See-Gesetz müsse angepasst werden, um Hürden für die Realisierung der Projekte zu vermeiden.

Die Offshore-Windenergie spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. Die Branche kämpft unter anderem mit langen Genehmigungsverfahren beim Ausbau der Stromnetze, die den Windstrom vom Norden der Republik zu den großen Industriezentren im Westen und Süden Deutschlands transportieren sollen. Die Offshore-Verbände fordern zudem ein gemeinsames Vorgehen von Bund, Ländern und der EU, um etwa die Häfen und die Infrastruktur auszubauen. Investitionen im Bereich der Seehäfen wie zum Beispiel für Logistikzentren oder schwerlastfähige Lagerflächen müssten schneller fließen.

(Bericht von Tom Käckenhoff. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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