Börse am Morgen 09.02.2024

Dax stabil – Delivery Hero unter Druck

onvista · Uhr
Quelle: rafapress/Shutterstock.com

Der Dax ist am Freitagmorgen mit knappen Gewinnen in den letzten Handelstag der Börsenwoche gestartet. Die viel beachtete Marke von 17.000 Punkten erwies sich in der Frühe trotz neuer Rekorde mancher US-Indizes als zu hoch: Nach gut einer Stunde Handel hat der Dax aber die kleinen Gewinne wieder abgegeben und notiert derzeit mit einem Minus von 0,03 Prozent bei 16.959 Punkten.

Nach seinem Rekordhoch am Dienstag bei 17.049 Punkten war der Dax bisher nicht mehr nachhaltig über die psychologisch wichtige Marke von 17.000 Punkten hinausgekommen. Die aktuell geringe Schwankungsbreite im wichtigsten deutschen Börsenbarometer führt Jochen Stanzl von CMC Markets auf eine Pattsituation zwischen Käufern und Verkäufern zurück. Generell ist die Stimmung an den Börsen aber gut, sodass sich auf Wochensicht für den deutschen Leitindex ein kleines Plus abzeichnet.

Delivery Hero unter Druck - Weiter Sorgen um Südostasien-Verkauf

Der mögliche Zusammenschluss der beiden größten Fahrdienstanbieter in Südostasien weckt bei Anlegern von Delivery Hero erneut Sorgen vor einem Scheitern des erhofften Verkaufs in der Region. Die Papiere des Essenslieferanten gerieten am Freitag unter Druck. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg starten mit Grab und Goto die beiden Platzhirsche der Region Kreisen zufolge einen neuen Anlauf für Fusionsgespräche. Neben taxiähnlichen Transporten bieten die Unternehmen auch Transport- und Lieferdienste an.

Im frühen Handel verloren die Papiere am Freitag 2,4 Prozent an Wert, nachdem sie vorbörslich zeitweise noch viel deutlicher unter Druck gestanden hatten. Er belastete nun weiter die Sorgen der Anleger, dass der erhoffte Verkauf von Aktivitäten in Südostasien des MDax-Unternehmens nicht klappt, wenn der potenzielle Interessent Grab anderweitig Gespräche führt. Die Spekulationen wurden nicht davon gemildert, dass ein Goto-Vertreter den Bericht Gespräche dementierte.

Bedenken rund um den erhofften Verkauf des Südostasien-Geschäfts hatten zuletzt schon die Delivery-Hero-Aktien stark belastet und auf ein Rekordtief gedrückt. Eine Stabilisierung in den vergangenen Tagen könnte damit schon wieder zu Ende gehen. Wie schon im Vorjahr gehören die Aktien von Delivery Hero bislang auch 2024 zu den größten MDax-Verlierern. Auch 2021 und 2022 waren sie schon durch ausgeprägte Kursverluste aufgefallen.

Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec hadert mit Lagerabbau in China

Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec ist wegen des andauernden Lagerabbaus in China und unvorteilhaften Wechselkursen verhalten in das neue Geschäftsjahr gestartet. Der Umsatz im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember stieg um nur ein Prozent auf 475 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Freitag in Jena mitteilte. Währungsbereinigt war es ein Plus von 3,3 Prozent.

Im Tagesgeschäft fuhr Carl Zeiss Meditec deutlich weniger Gewinn ein: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuer (Ebit) brach um mehr als ein Viertel auf 43,5 Millionen Euro ein. Dabei belastete neben dem Abbau von Beständen in China auch ein schlechterer Produktmix. Mit den Ergebnissen schlug sich der Konzern aber immer noch besser als von Analysten befürchtet.

Der Vorstand bleibt bei den bekannten Jahreszielen. Carl Zeiss Meditec rechnet für das Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) mit einem in etwa stagnierendem operativen Ergebnis (Ebit). Das zweite Halbjahr dürfte profitabler ausfallen als die ersten sechs Monate. Das Umsatzwachstum dürfte mindestens auf der Höhe des Marktwachstums liegen.

AMS Osram mit weiterem Umsatzeinbruch im Schlussquartal 2023

Der österreichische Sensorenhersteller AMS Osram hat auch im vierten Quartal 2023 deutliche Umsatzeinbußen verzeichnet. Jedoch konnte das Unternehmen die eigene Prognose erfüllen.

Im vierten Quartal 2023 sanken die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 908 Millionen Euro, wie AMS Osram am Freitag im österreichischen Unterpremstätten bei Graz mitteilte. Schon in den Vorquartalen hatte das Unternehmen deutliche Umsatzdämpfer vermeldet. Den Rückgang begründet das Unternehmen mit der konjunkturellen Schwäche in den Industrie- und Konsumentenmärkten. Gut habe sich dagegen die Nachfrage im Automobilsektor entwickelt.

Operativ sank der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) im Schlussquartal auf 62 Millionen von 86 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die entsprechende Marge lag bei 6,9 Prozent (VJ 7,3 Prozent). In den Zahlen sind Aufwendungen für Akquisitionen und Verkäufe, Umbaukosten und Kosten für die aktienbasierte Vergütung sowie das Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und aus dem Verkauf eines Geschäfts nicht enthalten.

Mit den berichteten Zahlen landete AMS Osram ziemlich genau im Mittelfeld des eigenen Ausblicks für das vierte Quartal. AMS Osram hatte einen Umsatz von 850 bis 950 Millionen Euro und eine bereinigte operative Marge zwischen 5 und 8 Prozent in Aussicht gestellt. Auch die Erwartungen der Analysten konnte AMS erfüllen.

Das bereinigte Nettoergebnis lag im vierten Quartal bei minus 16 Millionen Euro, nach einem Plus von 29 Millionen im Vorjahreszeitraum. Hier hätten sich insbesondere im Nettofinanzergebnis die Kosten durch die Refinanzierungsmaßnahmen im vierten Quartal negativ niedergeschlagen, hieß es weiter. Einen Dividendenvorschlag gab AMS nicht bekannt.

Für das erste Quartal 2024 erwartet AMS Osram einen Umsatz von 800 bis 900 Millionen Euro. Die bereinigte operative Marge soll zwischen 4 und 7 Prozent liegen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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