Telekom auf Wachstumskurs - "Hunger auf mehr Marktanteile"

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Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Telekom verspricht sich von ihren milliardenschweren Investitionen einen anhaltend hohen Kundenzustrom.

"Wir haben Hunger auf mehr Marktanteile in allen Märkten", sagte Tim Höttges bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag. Weltweit nutzten bereits rund 300 Millionen Kunden die Angebote des Bonner Konzerns. "Das ist ein Zuwachs von mehr als der Hälfte in zehn Jahren." So lange führt der Manager das Unternehmen bereits.

Die Grundlage für das Wachstum seien unter anderem die insgesamt 170 Milliarden Euro schweren Investitionen in die Netze und den Service. Dies zeige sich bei der Kundenzufriedenheit: Die Zahl der Beschwerden sei auf 300.000 von 4,5 Millionen pro Jahr zurückgegangen. Gleichzeitig habe es das Unternehmen unter die Top 10 der weltweit wertvollsten Marken geschafft.

Allein im wichtigen Mobilfunk-Geschäft habe die Telekom das in den vergangenen Monaten in Deutschland 1,2 Millionen Vertragskunden gewonnen. Bei T-Mobile in den USA lag das Plus bei 3,1 Millionen. Damit sei die US-Tochter Spitzenreiter im dortigen Markt, erläuterte Finanzchef Christian Iliek. Gleichzeitig liege die Wechselquote in beiden Geschäftsbereichen bei knapp unter einem Prozent. Für T-Mobile sei das der niedrigste Stand der Firmengeschichte.

NAHEZU PUNKTGENAUE LANDUNG 2023

Die Geschäftszahlen für 2023 lagen im Rahmen der eigenen Ziele und der Markterwartungen. Der bereinigte operative Gewinn, bei dem unter anderem Wechselkursbelastungen herausgerechnet wurden, habe um vier Prozent auf 40,5 Milliarden Euro und der Free Cash Flow um mehr als 40 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro zugelegt. Letzterer gilt als Gradmesser für die Höhe der Ausschüttungen an die Eigner. Im vergangenen November hatte die Telekom eine Anhebung der Dividende um zehn Prozent auf 0,77 Euro je Aktie sowie einen zwei Milliarden Euro schweren Aktienrückkauf angekündigt.

Auf dem Heimatmarkt wuchs der bereinigte operative Gewinn drei Prozent. Bei der bisherigen Problemsparte T-Systems gab es dagegen Licht und Schatten: Die IT-Dienstleistungstochter habe erstmals seit längerem wieder einen Barmittel-Zufluss verbucht und auch der Umsatz habe zugelegt, sagte Finanzchef Iliek. Allerdings sei der Auftragseingang um 8,2 Prozent gesunken.

Für 2024 stellte Höttges einen Anstieg des Betriebsgewinns um sechs Prozent auf 42,9 Milliarden Euro in Aussicht. Der Cash Flow solle um 16 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro klettern. Nach Einschätzung des DZ Bank-Analysten Karsten Oblinger werden seine Kollegen ihre Prognosen als Reaktion darauf etwas anheben.

Einige Anleger zogen sich dennoch bei der Telekom zurück. Die T-Aktie steuerte mit einem Minus von zeitweise knapp drei Prozent auf den größten Tagesverlust seit zweieinhalb Monaten zu.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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