Insidertrades: 3 Top-Aktien, die Insider im März gekauft haben

Aktienwelt360 · Uhr

Wenn Vorstände oder Aufsichtsräte Aktien ihres Unternehmens kaufen, ist das generell ein gutes Zeichen. Schließlich haben sie als Insider einen viel tieferen Einblick in die Unternehmensentwicklung als du und ich. Daher schaue ich gerne, wo Insider zuletzt zugeschlagen haben. Im März 2024 war dies bei diesen drei spannenden Unternehmen der Fall.

Vonovia: Der Turnaround scheint voll im Gange

Vor einem Jahr schien es um den größten deutschen Immobilienkonzern Vonovia (WKN: A1ML7J) schlecht zu stehen. Stark gestiegene Zinsen in Kombination mit einer hohen Verschuldung, zunehmende politische Vorgaben bei Energieeffizienz und Mietdeckeln, sinkende Immobilienpreise sowie der Verdacht von Bestechungen hatten den Aktienkurs stark einbrechen lassen. Vom Sommer 2021 bis zum Ende März 2023 fiel dieser um über 70 %.

Seitdem geht es jedoch sowohl mit dem Aktienkurs als auch operativ wieder aufwärts. Durch den Verkauf eines Teils der Wohnungen konnten die langfristigen Schulden im Jahr 2023 um rund 5 Mrd. Euro reduziert werden, insgesamt sind Verkäufe im Volumen von 13 Mrd. Euro geplant. Somit sollen die Zinsausgaben und Verschuldungsquoten in den Griff bekommen werden. Im Kerngeschäft läuft es währenddessen weiterhin gut. In 2023 wurden die organischen Mieten um 3,8 % erhöht, die Leerstandsquote ist mit 2,0 % extrem gering.

Vor diesem Hintergrund ist der Kursanstieg der Aktie von satten 58 % in den letzten 12 Monaten gut erklärbar (Stand aller Angaben: 31.03.2024). Der Vorstandsvorsitzende und die Personalvorständin glauben offensichtlich an eine Fortsetzung dieses Kursaufschwungs und kauften im März jeweils Aktien von Vonovia. Mit einem Multiple von 12 auf die Funds from Operations (diese Kennzahl wird zur Messung des operativen Gewinns von Immobilienunternehmen verwendet) sieht die Aktie auch jetzt nicht teuer aus.

Das Geschäft bei Siemens Healthineers normalisiert sich

Auch bei dem Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers (WKN: SHL100) schlug die Personalvorständin im März zu und stockte ihren Aktienbestand auf. Die Geschäftsentwicklung war in den letzten Jahren stark von der Coronapandemie geprägt. Diese führte auf der einen Seite zu einem Aufschieben von Routine-Operationen und -Untersuchungen und damit zu geringeren Umsätzen mit Röntgengeräten, CT-Geräten oder Ultraschallgeräten. Auf der anderen Seite profitierte Siemens Healthineers mit dem Verkauf von Covid-Antigen-Schnelltests.

Dieser Wegfall sorgte im Geschäftsjahr 2023 für einen Umsatz- und Gewinnrückgang. Nun sollte sich das Geschäft jedoch normalisieren. Der vergleichbare Umsatz soll in 2024 im Mittelwert um 5,5 % steigen. Der bereinigte Gewinn je Aktie um rund 10 % zulegen. Mittelfristig soll das Wachstum noch höher ausfallen. Denn als globaler Marktführer bei bildgebender Diagnostik sieht sich Siemens Healthineers stark positioniert, um in Bereichen wie digitaler Zwilling sowie daten- und KI-gestützte Anwendungen stark wachsen zu können. So sollen jährliche Wachstumsraten von 6 bis 8 % beim Umsatz und 12 bis 15 % beim bereinigten Gewinn je Aktie erreicht werden.

Gemessen an diesen Aussichten und an dem wenig zyklischen Geschäft mit einem hohen Anteil wiederkehrender Umsätze finde ich das Multiple auf den bereinigten Gewinn von 28 fair.

Der langfristige Rückenwind bei Puma scheint intakt

Minus 63 % – so hoch ist der Kursabschlag den die Aktie des Sportartikelherstellers Puma (WKN: 696960) ausgehend von ihrem Allzeithoch im Herbst 2021 hinnehmen musste. Da sollte man meinen, dass es operativ schlecht läuft. Doch der Umsatz stieg im Jahr 2023 auf einen neuen Rekordwert (+2 %), während das EBIT vor allem aufgrund von höheren Marketingaufwendungen und Wechselkurseffekten ausgehend vom Rekordwert des Vorjahres leicht sank (-3 %). Im aktuellen Geschäftsjahr soll das Wachstum wieder anziehen – der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Das EBIT im Mittelwert um 6 % steigen.

Warum fiel die Aktie also so stark? Wahrscheinlich ist eine Kombination aus auch konjunkturbedingt sinkenden Wachstumsraten (Puma wuchs in den Vorjahren regelmäßig mit zweistelligen Raten) und einer zeitweise zu hohen Bewertung (das KGV lag zu Hochzeiten über 100) schuld. In Anbetracht der langfristig weiterhin wachsenden Nachfrage nach Sportbekleidung- und -schuhen sowie der starken Marke Puma finde ich die Aktie nun attraktiv. Das KGV liegt bei 21. Der CEO und der CFO von Puma sehen das anscheinend ähnlich – beide kauften im März Puma-Aktien.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Puma und Siemens Healthineers. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

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