SPD-Generalsekretär - AfD hat in Thüringen wenig Chance auf Siege in Stichwahlen

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Berlin (Reuters) - SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sieht nach den Kommunalwahlen in Thüringen wenig Chancen für AfD-Kandidaten, bei den nötigen Stichwahlen in Landrat- und Bürgermeisterämter gewählt zu werden.

"Die AfD zieht zwar in etliche Stichwahlen ein - aber nach allgemeiner Auffassung ohne die ernsthafte Chance, in den kreisfreien Städten oder Landkreisen Rathäuser oder Landratsämter zu erobern", sagte Kühnert am Montag nach der SPD-Präsidiumssitzung in Berlin. Dies sei eine positive Entwicklung, die vor wenigen Wochen nicht so zu erwarten gewesen sei. Kühnert machte dafür vor allem die für eine Kommunalwahl in ostdeutschen Bundesländern hohe Wahlbeteiligung von mehr als 62 Prozent verantwortlich.

Nach Angaben des Landeswahlleiters in Thüringen kommt die AfD bei den Bürgermeister- und Landratswahlen nach der Auszählung aller Stimmbezirke auf 20,5 Prozent - deutlich weniger als die CDU mit 30,9 Prozent. Die SPD erreichte 16,5 Prozent, die Linke 5,4 Prozent, Grüne und FDP landeten bei zwei Prozent. Stichwahlen sind nötig, wenn keiner der Bürgermeister- oder Landratskandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen erreicht hat.

Bei den Kreistags- und Stadtratswahlen schneidet die Rechtsaußen-Partei in Thüringen aber deutlich besser ab und kommt nach den vorläufigen Zahlen auf 26,3 Prozent - 8,6 Prozent mehr als 2019. Auch hier liegt aber die CDU mit 27,5 Prozent vorn. Die Linken stürzen auf 8,6 Prozent ab, die Grünen auf 3,8 und die FDP auf 2,6 Prozent. Die SPD verliert ebenfalls und kommt noch auf 11,1 Prozent.

Zwei Wochen vor der Europawahl gelten die Kommunalwahlen in Thüringen als Test für die Stärke der AfD, die in dem Bundesland mit ihrem Landesvorsitzenden Björn Höcke als "gesichert rechtsextrem" eingestuft wird. Anfang September wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. In Umfragen für die Landtagswahl liegt die AfD an der Spitze.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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