Französischer Autobauer

Renault wird im Tagesgeschäft profitabler - Aktie sackt dennoch ab

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der Autobauer Renault hat im ersten Halbjahr trotz eines besseren Abschneidens im Tagesgeschäft weniger Gewinn gemacht. Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn sank um 38 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro, wie die Franzosen am Vorabend in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilten. Unter anderem belasteten der Buchwertverlust eines Anteilsverkaufs am japanischen Partner Nissan und weniger Gewinnbeiträge von Beteiligungen. Obwohl Renault im Tagesgeschäft eine rekordhohe und besser als erwartet ausgefallene Profitabilität erzielte, straften die Anleger am Donnerstag die Aktie in einer sehr schwachen Branchenstimmung mit einem satten Kursverlust ab.

Das Papier verlor in Paris zuletzt mehr als 9 Prozent auf 43,21 Euro. Im Handel hieß es, ein gekappter Gewinnausblick bei Nissan habe den Kursrutsch befördert. Die Papiere von Nissan waren in Tokio zeitweise 11 Prozent abgesackt, weil das Unternehmen nach dem ersten Geschäftsquartal seinen Ausblick für den operativen Gewinn senkte. Renault besitzt noch 39 Prozent der Anteile an den Japanern, gut 16 Prozent direkt. Die Geschäfte von Nissan wirken sich also auch auf den Gewinn von Renault aus.

Philippe Houchois vom Analysehaus Jefferies schrieb zu Renault, schwächere Absätze hätten die positiven Entwicklungen der Verkaufspreise, des Absatzmix und der Kosten weitgehend zunichtegemacht. Vor allem aber lastete die sehr schwache Lage der Branche auf den Aktien, die in diesem Jahr bisher auch viel besser gelaufen waren als der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts von Herstellern und Zulieferern. Vor allem Rivale Stellantis enttäuschte mit seinem Zahlenwerk. Hinzu kam noch die schwache Entwicklung beim US-Autoriesen Ford .

Der konzernweite Umsatz blieb mit plus 0,4 Prozent auf knapp 27 Milliarden Euro stabil. Die operative Marge zog um einen halben Prozentpunkt auf 8,1 Prozent an. Vor allem geringere Kosten im Einkauf und niedrigere Rohmaterialpreise gaben Schub. Renault-Chef Luca de Meo bestätigte die Prognose: Dieses Jahr soll die operative Marge mindestens 7,5 Prozent erreichen, der freie Barmittelzufluss mindestens 2,5 Milliarden Euro.

Zwar lieferten die Franzosen im ersten Halbjahr insgesamt 1,15 Millionen Autos und kleine Nutzfahrzeuge an die Kunden aus - das waren knapp 2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Doch das war vor allem dem Lagerabbau bei den Händlern geschuldet: Von Renault an die Händler selbst gingen die Verkäufe deutlich zurück. Der Umsatz im Fahrzeuggeschäft selbst ging daher auch wegen Wechselkurseffekten zurück. So konnte das operative Ergebnis in der Sparte trotz der Fortschritte bei Preisen und Kosten kaum gesteigert werden. Bei Autobauern erzeugt vor allem der Verkauf an die Händler den für die Bilanz maßgeblichen Umsatz.

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