Angeschlagener Dax-Konzern

Bayer legt PCB-Rechtsstreit mit US-Stadt Seattle für 160 Millionen US-Dollar bei

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: ricochet64/Shutterstock.com

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat einen Rechtsstreit um Umweltfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB mit der US-amerikanischen Großstadt Seattle beigelegt. Wie Staatsanwältin Ann Davison am Donnerstag mitteilte, wird Bayer der Stadt 160 Millionen US-Dollar (148 Mio Euro) zahlen.

Seattle hatte dem 2018 von Bayer übernommenen Agrarchemiekonzern Monsanto vorgeworfen, eine Rolle bei der Verschmutzung des Regenwasser-Abflusssystems und eines Flusses mit PCB gespielt zu haben. Wie Bayer in einer Mitteilung betonte, beinhaltet die Einigung kein Eingeständnis einer Haftung oder eines Fehlverhaltens seitens des Unternehmens.

Bayer hatte Monsanto 2018 für 63 Milliarden Dollar übernommen und sich damit zahlreiche Rechtsprobleme ins Haus geholt, die schon Milliarden verschlungen haben. Der Rechtsstreit zwischen Seattle und Monsanto lief seit 2016, für diesen September war eine Gerichtsverhandlung angesetzt. Laut Gerichtsunterlagen hatte die Stadt ursprünglich mehr als 700 Millionen Dollar gefordert.

Der Konflikt mit Seattle war nur eine von mehreren PCB-Baustellen für Bayer. Dabei hatte der Dax -Konzern erst Anfang Mai einen Erfolg in einem anderen Fall verbuchen können: Ein Berufungsgericht im Bundesstaat Washington hatte ein Urteil aus dem Jahre 2021 aufgehoben, das drei Lehrern Schadenersatz von insgesamt 185 Millionen US-Dollar zugesprochen hatte. Die Lehrer hatten PCB im Schulgebäude für Hirnschädigungen verantwortlich gemacht. Das Berufungsgericht fand Mängel im Urteil der Vorinstanz und verwies den Fall an diese zurück.

Gleichzeit versucht Bayer weiterhin, Kosten im Zusammenhang mit den PCB-bedingten Rechtsstreitigkeiten erstattet zu bekommen. In diesem Zusammenhang hatte der Konzern bereits 2022 bei einem Bezirksgericht im Bundesstaat Missouri eine Klage eingereicht, "um seine Rechte aus bestimmten Freistellungsvereinbarungen durchzusetzen". Laut Bayer hätten sich die betroffenen, früheren PCB-Kunden im Jahr 1972 verpflichtet, Monsanto für PCB-bezogene Rechtskosten zu entschädigen.

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