Eurokurs vor EZB-Sitzung unter Druck - Entspannung erst oberhalb von 1,10 Dollar

Rückblick:
Das charttechnische Fazit des jüngsten Wochenausblicks vom vergangenen Montag lautete wie folgt:
So lange der Bereich um 1,1000/20 Dollar nun nicht wieder per Tagesschluss zurückerobert werden kann, dominieren kurzfristig weiter klar die Abwärtsrisiken in den unteren 1,09er-Bereich.
Der Euro gab im Wochenverlauf erwartungsgemäß weiter nach und rutschte zurück an die 1,0900-Dollar-Marke. Das Wochentief am vergangenen Donnerstag lag bei 1,0899 Dollar.
Ausblick:
Nach einem eher ruhigen Wochenauftakt mit Bankfeiertagen in Kanada, den USA und Japan wird es - wie so oft - in der zweiten Wochenhälfte wieder interessant für Devisenhändler: Am Donnerstagnachmittag stehen mit dem Zins-Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) um 14:15 Uhr und den US-Einzelhandelsdaten um 14:30 Uhr sehr wichtige Ereignisse beziehungsweise Makrodaten auf dem Kalender.
Was macht die EZB?
Die EZB wird voraussichtlich den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte senken. Mehrere Ratsmitglieder, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde und der französische Notenbankchef François Villeroy de Galhau, haben in den vergangenen Tagen und Wochen entsprechende Signale gegeben. 14:45 Uhr wird EZB-Chefin Lagarde dann auf der anschließenden Pressekonferenz ihre geldpolitische Entscheidung erklären und der Presse Rede und Antwort stehen. Wie immer ist im Umfeld des Zinsentscheids mit größeren Kursschwankungen beim Euro/Dollar-Währungspaar zu rechnen.
Abgesehen vom Donnerstagnachmittag stehen im Wochenverlauf eher Daten aus der zweiten Reihe auf der Agenda.
Charttechnischer Ausblick:
Das Währungspaar ist im Bereich des viel beachteten EMA200 im Tageschart bei 1,0905 Dollar angekommen. An dieser technischen Unterstützung ist zunächst erst einmal mit technisch bedingter Gegenwehr gegen den Abwärtstrend zu rechnen.
Entsprechend sind tendenziell Comeback-Versuchen in Richtung 1,0950 Dollar wahrscheinlich, bevor dann am Donnerstagnachmittag mit der EZB-Entscheidung und den US-Konjunkturdaten die Lage neu bewertet werden muss. Unterhalb von 1,0890 Dollar bekämen die Verkäufer trendverstärkende Signale. Erst oberhalb von 1,1000 Dollar würde sich die charttechnische Situation für die Käuferseite wieder ein wenig entspannen.
Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: Bankfeiertag in Japan, Kanada & den USA
Dienstag: 11:00 Uhr ZEW-Index, 14:30 Uhr Empire State Manufacturing Index
Mittwoch: 20:40 Uhr Rede EZB-Präsidentin Christine Lagarde
Donnerstag: 14:15 Uhr EZB-Entscheid, 14:30 Uhr US-Einzelhandelsdaten, 14:45 Uhr EZB Pressekonferenz
Freitag: 14:30 Uhr US-Baugenehmigungen
