Dax über 0,5 Prozent im Plus – SAP weiter auf Rekordjagd

Überzeugende Geschäftszahlen von SAP haben am Dienstag dem Dax nach seinem schwächeren Wochenauftakt wieder auf die Sprünge geholfen. Der deutsche Leitindex liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 0,5 Prozent im Plus bei 19.556 Punkten. Sein Rekord aus der Vorwoche steht bei knapp 19.675 Punkten.
Europas größter Softwarehersteller hatte am späten Vorabend seine Quartalszahlen vorgelegt. Vor allem der Ausblick kam gut an. Am Dienstag kletterten die SAP-Aktien auf ein Rekordhoch, zuletzt gewannen sie 5,7 Prozent. Angesichts des Kursanstiegs bleibt die 15-prozentige Kappungsgrenze bei der Gewichtung von SAP im Dax ein Thema, denn diese wurde mittlerweile erreicht.
SAP konnte mit seinen Quartalszahlen überzeugen. Die Walldorfer setzen konsequent auf Cloud-basierte Services und nutzen das Thema Künstliche Intelligenz (KI) gewinnbringend.
Die KI-Fantasie von SAP könne nun helfen, den Dax weiter zu stabilisieren.
SAP weiter auf Rekordjagd nach angehobenem Ausblick
Die SAP-Aktie bleibt im Dax der entscheidende Treiber. Die Kursgewinne des Schwergewichts nach einer erhöhten Prognose geben dem deutschen Leitindex weiter Schub.
SAP hatte am späten Vorabend seine Quartalszahlen vorgelegt, die erneut überzeugten. Nach gut einer Stunde Handel notieren die Aktien 5,7 Prozent im Plus bei 222,70 Euro. Im frühen Handel erreichte sie mit 222,95 Euro ein neues Allzeithoch. Damit dürfte sich ihr Rekordlauf eindrucksvoll fortsetzen.
„Ein erneut starkes Quartal“, resümierte Analyst Michael Briest von der UBS. Anleger überzeugt vor allem der Ausblick, denn SAP rechnet nun mit mehr operativem Gewinn. Laut dem Experten Charles Brennan vom Investmenthaus Jefferies überraschte das. „Entgegen der allgemeinen Erwartung eines ausgeglichenen Quartals hat SAP die Erwartungen deutlich übertroffen“, schrieb er in einem ersten Kommentar.
Ein Händler erwähnte, SAP sei die wohl bedeutendste Zahlenvorlage in dieser Woche und fasste zusammen: „Es ist Wirklichkeit, dass SAP von den Megatrends Cloud-Computing und Künstliche Intelligenz profitiert“. Die Walldorfer seien diesbezüglich auf ihrem Weg weiter sehr erfolgreich. Ein weiterer Börsianer ergänzte, die Zielsetzungen seien wohl immer noch konservativ.
Angesichts des Kursanstiegs bleibt aber auch die 15-prozentige Kappungsgrenze bei der Gewichtung von SAP im Dax ein Thema, denn diese wurde bereits erreicht.
Traton winkt höchster Kurs seit Juli
Ein starkes drittes Quartal hat der Trato-Aktie am Dienstagmorgen zunächst Auftrieb verliehen. Nach gut einer Stunde Handel liegen sie mit über 4,1 Prozent im Plus bei 31,65 Euro. Damit haben sie den höchsten Stand seit Juli erreichen. Die Daimler-Truck-Aktie profitierte im Schlepptau von Traton mit plus 1,4 Prozent.
Die VW-Nutzfahrzeugholding schnitt mit Blick auf die vorläufigen Quartalszahlen besser ab als von Experten erwartet. Allerdings sei der Ausblick für 2024 nur beibehalten und der Auftragseinhang nicht veröffentlicht worden, bemängelte ein Händler. Dies könnte die positive Kursreaktion etwas begrenzen.
IWF legt in Washington neue Konjunkturprognose vor
Der Internationale Währungsfonds (IWF) legt an diesem Dienstag (15.00 Uhr MESZ) in Washington seine neue Prognose für die weitere Entwicklung der globalen Konjunktur vor. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hatte bereits angekündigt, dass der Fonds mittelfristig weiter von einem schwachen Wirtschaftswachstum weltweit und hoher Verschuldung ausgehe. Zwar sei die „große Inflationswelle auf dem Rückzug“ und die Weltwirtschaft sei nicht in eine Rezession abgerutscht. Doch trotz der guten Nachrichten sollte man keine „Siegesfeiern“ erwarten, so Georgiewa mit Blick auf die Prognose.
Für die Weltwirtschaft hatte der IWF für dieses Jahr im Juli ein Wachstum von 3,2 Prozent vorhergesagt, der Ausblick für 2025 liegt bei 3,3 Prozent. Für Deutschland erwarteten die Fachleute ein „eher schleppendes“ Wachstum. Die Prognosen lagen im Juli bei einem Plus von 0,2 Prozent in diesem Jahr und 1,3 Prozent 2025. Spannend dürfte nun werden, ob der IWF diese Zahlen nach unten korrigiert.
Redaktion onvista/dpa-AFX