Turbulente Woche: Was Anleger jetzt tun sollten
Die Welt gerät in diesen Tagen aus den Fugen – zumindest aus europäischer Sicht. Mit Donald Trump zieht ein Populist zum zweiten Mal ins Weiße Haus ein. In Deutschland hingegen wird Olaf Scholz bald aus dem Kanzleramt ausziehen – außer ihm gelingt ein Wunder und er führt die SPD wieder als Kanzlerkandidat in die vorgezogenen Neuwahlen und gewinnt diese Wahl.
Das klingt „äußerst unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich“. Diese Formulierung benutzte John King der Herr der Magic Wall von CNN gerne am Wahlabend, als es noch um die Einschätzung der Siegchancen von Kamala Harris ging. Zu diesem Zeitpunkt hatte Donald Trump schon 255 der 270 benötigten Wahlmännerstimmen und er brauchte nur noch zwei weitere Swing-States in denen er aber bereits vorn lag.
Wir wissen alle wie das ausging und müssen uns nun auf die Folgen einstellen. Ist es ein großes Risiko, dass Donald Trump wieder Präsident wird? Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schwierig zu beantworten. Politisch wird Trump viele Möglichkeiten haben – vor allem wenn es zum Red Sweep kommen sollte. Dann könnte Trump mit einer republikanischen Mehrheit im Senat und Repräsentantenhaus viele eigene Vorhaben durchbringen. Der Senat ist jetzt schon sicher – das endgültige Ergebnis zum Repräsentantenhaus steht noch aus.
Trump mit großer Machtfülle - Finanzmärkten könnte große Bedeutung zukommen
Gut möglich, dass dann den Finanzmärkten eine wichtige Rolle als mögliches Korrektiv zukommt. Stichwort Zinsen: Sollten die US-Zinsen weiter ansteigen, würde das den Druck auf die US-Notenbank wieder erhöhen. Bei Renditen der zehnjährigen Anleihen von fünf Prozent und mehr wäre eine wichtige Marke erreicht. Zuletzt schon gab es hier deutliche Anstiege.
Nun reiht sich die zweite Amtszeit von Donald Trump in die Riege der vielen Risiken ein, die eigentlich negative Einflüsse auf die Finanzmärkte haben sollten. Doch genau das ist bislang nicht passiert in diesem Jahr.
Wer als Investor seine Anlagestrategie risikoorientiert aufgesetzt hat, der hat bestimmt deutlich schwächer abgeschnitten als der „Augen zu und durch“-Investor, der beispielsweise weiter nur auf die großen Techaktien, also die „Magnificent Seven" gesetzt hat. Als Privatinvestor kann man das so machen und auch kurzfristig erfolgreich sein. Doch Investment-Profis, die das ihnen anvertraute Vermögen der Kunden managen, müssen da ganz andere Standards an das Risikomanagement ansetzen.
Vor allem steht der langfristige Ansatz hier im Fokus. Und genau darum sollte es den Investoren an der Börse auch gehen. Langfristiger Vermögensaufbau an der Börse mit realistischen Renditen im Bereich zwischen sieben und neun Prozent sind hier die Basis
Zudem gilt : Wer langfristig investiert, der übersteht auch die zweite Amtszeit von Donald Trump. Im Übrigen war die erste Amtszeit von Trump zwischen Januar 2017 und Januar 2021 sehr erfolgreich: Der S&P 500 hat in dem Zeitraum ein Plus von 72 Prozent erzielt.