Thyssenkrupp-Stahlchef: „Die Lage ist ernst"

Der neue Chef der Thyssenkrupp-Stahlsparte hat den geplanten Abbau tausender Arbeitsplätze verteidigt.
„Die Marktlage hat sich in den vergangenen Monaten nochmals deutlich verschlechtert, und Besserung ist nicht in Sicht", sagte der Chef von Thyssenkrupp Steel Europe, Dennis Grimm, der WAZ in einem am Montag veröffentlichten Interview. Man könne vor der Realität nicht die Augen verschließen. Es gehe nicht darum, vorhandene Gewinne weiter zu maximieren. „Wir befinden uns in einer ernsten wirtschaftlichen Lage und müssen überhaupt erst einmal dahin kommen, genügend Geld zu verdienen, um uns selbst zu finanzieren."
Thyssenkrupp will die Stahlsparte verselbstständigen und in ein 50:50-Joint-Venture mit der Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky einbringen. Thyssenkrupp hat zudem angekündigt, in den nächsten Jahren rund 11.000 der derzeit 27.000 Jobs in der Stahlsparte zu streichen.
Das Unternehmen habe weder viel Spielraum noch viel Zeit, sagte Grimm der Zeitung. Die vorgestellten Maßnahmen erstreckten sich über viele Jahre – bis 2030. „Wir haben einen langen Weg vor uns. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt schnell starten, um ans Ziel zu kommen."