227.000 neue Jobs in den USA

Ökonomen-Stimmen zum US-Arbeitsmarktbericht

onvista · Uhr
Quelle: Yellow Plane/Shutterstock.com

In den Vereinigten Staaten hat sich der Aufbau neuer Stellen im November nach einem durch schwere Unwetter verursachten Einbruch im Oktober stärker als erwartet erholt. Die US-Wirtschaft schuf 227.000 zusätzliche Jobs, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 220.000 gerechnet. Experten gehen trotzdem überwiegend weiter davon aus, dass die US-Notenbank Fed am 18. Dezember erneut ihrer Leitzinsen senken wird.

Einschätzungen von Ökonomen im Überblick

Dirk Chlench, Volkswirt Landesbank Baden-Württemberg

„Die Zahl der Beschäftigten in der Branche „Herstellung von Transportmitteln“ ist infolge des Streikendes beim Flugzeugbauer Boeing um 32.000 gestiegen. Zieht man diesen Effekt gedanklich ab und berücksichtigt zudem, dass nach dem Ende des Tornados in Florida dort viele Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt sein dürften, sieht der Beschäftigungsanstieg weniger beeindruckend aus. Da aber die durchschnittlichen Stundenlöhne um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat anzogen, dürfte die US-Notenbank auf ihrer Gremiensitzung am 17./18. Dezember zögern, ihren Leitzins erneut zu senken.“

Christoph Balz, Volkswirt bei der Commerzbank

„In den USA stieg die Beschäftigung im November um 227.000, ungefähr wie erwartet. Allerdings gehen etwa 100.000 Stellen auf Sondereffekte zurück. Insgesamt zeigt sich der US-Arbeitsmarkt weiterhin robust, auch wenn die Arbeitslosenquote leicht stieg. Die amerikanische Notenbank dürfte die Zinsen weiter senken, könnte aber demnächst das Tempo verlangsamen.“

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank

„Der Beschäftigungsaufbau schwächt sich unter Bereinigung von Sondereffekten ab. Gerade deshalb dürften trotz der insgesamt robusten wirtschaftlichen Entwicklung weitere Zinssenkungen auf der Agenda stehen. Wir gehen davon aus, dass die US-Währungshüter auf ihrer Dezember-Sitzung das Zielband für die Fed Funds Target Rate um weitere 25 Basispunkte reduzieren werden.“

Ralf Umlauf, Analyst Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)

„Trotz der Erholung lässt die Dynamik des Beschäftigungsaufbaus im Trend nach. Daher scheint eine Zinssenkung in diesem Monat weiterhin möglich zu sein, zumal die Arbeitslosenquote auf 4,2 Prozent angestiegen ist.“

Stephen Brown, Analyst bei Capital Economics

„Der solide Anstieg der Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 227.000 im November war zum Teil auf das Ende der Verzerrungen zurückzuführen, die die Einstellungen im Oktober belastet hatten. Sie deutet aber dennoch darauf hin, dass das zugrunde liegende Beschäftigungswachstum etwas stärker war als im Vormonat. Dies entspricht der Aussage einiger alternativer Indikatoren, die darauf hindeuten, dass sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt auf einem gesunden Niveau stabilisieren.“

Redaktion onvista/dpa-AFX

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