Ermittlungen nach Flugzeugunglück in Südkorea ausgeweitet

Seoul (Reuters) - Nach dem verheerenden Flugzeugunglück in Südkorea mit 179 Toten werden die behördlichen Ermittlungen ausgeweitet.
Bis zum 10. Januar sollen alle Maschinen vom Typ der verunglückten Boeing 737-800 inspiziert werden, wie Südkoreas stellvertretender Transportminister Joo Jong Wan am Freitag sagte. An der Untersuchung beteiligt sich auch der US-Konzern GE Aerospace, dessen Joint-Venture mit der französischen Safran die Triebwerke für die Unglücksmaschine der Fluglinie Jeju Air geliefert hatte. Auch Vertreter von Boeing und der US-Sicherheitsbehörde NTSB nehmen an den Ermittlungen teil.
Die aus Bangkok kommende Maschine des Billigfliegers Jeju Air war am Sonntag bei der Landung auf dem Regionalflughafen Muan über die Landebahn hinausgerutscht, gegen eine Böschungsmauer geprallt und in Flammen aufgegangen. Zuvor hatte der Pilot einen Notruf abgesetzt und dem Tower einen Zusammenprall mit einem Vogel gemeldet. In sozialen Medien veröffentlichte Videos scheinen zu zeigen, dass vor dem Crash Rauch aus dem rechten Triebwerk der Maschine austrat. Diverse Fragen sind noch ungeklärt, etwa warum das Fahrwerk nicht ausgeklappt war. Auch die Position und Beschaffenheit der Böschung sind in den Fokus von Sicherheitsexperten geraten.
Es ist das schlimmste Flugzeugunglück, das sich je auf südkoreanischem Boden ereignet hat. Zwei Besatzungsmitglieder, die im Heck der Boeing 737-800 saßen, konnten von Rettungskräften lebend aus dem Wrack geholt werden.
(Bericht von Hyunjoo Jin, geschrieben von Olaf Brenner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)